Lange Badesaison, aber…
Ungewöhnlich hohe Küstenwasser-Temperaturen in Finnland
Seit Anfang September stellen Messbojen in Finnland ungewöhnlich hohe Temperaturen der Küstengewässer fest, wie das Finnische Meteorologische Institut (FMI) am Freitag mitteilte. Betroffen sind der Finnische Meerbusen und die Bottenwiek.
Besonders die Wellenmessbojen im Finnischen Meerbusen und auf der Insel Harmaja nahe Helsinki verzeichneten außergewöhnliche Temperaturwerte. Beide Standorte meldeten die höchsten Septembert-Werte der letzten 30 Jahre – im Durchschnitt über fünf Grad höher als üblich.
„Dies ist die zweite Hitzewelle im Meer, die in diesem Jahr beobachtet wurde“, sagt Veera Haapaniemi vom FMI. Die erste Hitzewelle ereignete sich Ende Mai und Anfang Juni. Außergewöhnlich lang war damit auch Sommersaison in der Ostsee, zur Freude vieler Urlauber.
FMI entwickelt Tool zur Analyse von Meereshitzewellen
Das FMI hat ein neues Tool entwickelt, um Hitzewellen im Meer zu identifizieren und nach ihrer Intensität zu klassifizieren. Es vergleicht Echtzeitdaten mit Hintergrunddaten aus den Jahren 1991 bis 2020.
Eine Hitzewelle liegt laut FMI vor, wenn die Temperatur an fünf aufeinanderfolgenden Tagen über dem Schwellenwert der seltensten 10 Prozent liegt. Solche Veränderungen wirken sich stark auf biogeochemische Prozesse aus, vermehrte Algenblüten und Ohrenquallen entlang der Küste sind die Folge, wie Yle.fi berichtet.
Das warme Meerwasser könnte längerfristig eine erhebliche Gefahr für die Meeresumwelt darstellen, kurzfristig führte es in Finnland zu einer ungewöhnlich langen Badesaison. Die Wassertemperatur in den Küstengewässern des Südens beträgt weiterhin angenehme 18 bis 20 Grad.
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