Leichter Anstieg macht Hoffnung, aber …
Finnland: Zahl der vom Aussterben bedrohten Saimaa-Ringelrobbe nimmt wieder zu
Wir haben schon häufiger über die vom Aussterben bedrohte Saimaa-Ringelrobbe berichtet, die seit dem Ende der Eiszeit (s.u.) im namensgebenden Saimaa-See in Ostfinnland lebt. Und leider: Anlass zu Jubel bieten die News in der Regel nicht.
Nun aber gibt es zumindest einen Hoffnungsschimmer, da berichtet wird, dass sich die Population der weltweit einzigartigen Süßwasserrobbe wieder leicht erholt hat. Experten sehen diese derzeit bei bis zu 440 Tieren. Damit dürften es etwa zehn mehr sein als noch vor einem Jahr.
Auch Jari Luukkonen von der Naturschutzorganisation WWF Finnland ordnet die neuesten Zahlen als eine verhalten positive Nachricht ein. Zugleich betonte der Experte, dass das weitere Überleben der Robbe längst nicht gesichert sei.
„In Zukunft wird vor allem der sich verschärfende Klimawandel eine Gefahr für die Saimaa-Ringelrobbe darstellen. Denn sie ist zum Nisten vollständig auf Schnee und Eis angewiesen“, so seine Einschätzung.
Als problematisch erweist sich die Klimaerwärmung auch an anderer Stelle. Sie erschwert nämlich die Überwachung der Robbenpopulation. Der Grund: Derzeit beruht die Zählung nahezu komplett auf der Beobachtung der von den Robben in Schnee und Eis gegrabenen Höhlen.
Hintergrund: Als die Saimaa-Ringelrobbe vor vierzig Jahren zu einer geschützten Art erklärt wurde, lebten nur etwa 100 davon im Saimaa-See. Somit hat es etwa vier Jahrzehnte gedauert, um die Population um Faktor vier zu erhöhen. Daran zeigt sich schon, wie fragil das Überleben der Robbe ist.
An Unterstützung mangelt es freilich nicht. Jedes Jahr nehmen laut Yle.fi zahlreiche Freiwillige an den Erhebungen teil, zählen die Höhlen und helfen bei den Schutzbemühungen. Die Zählungen werden von der Universität in Ostfinnland und dem WWF Finnland unterstützt.
Besonders sind die Ringelrobben deshalb, weil sie im Süßwasser des Saimaa-Sees in Isolation von anderen Artgenossen leben. Dies geschah dadurch, dass nach der Eiszeit die Verbindung zwischen dem Saimaa und der heutigen Ostsee gekappt war.
Also musste sich die Saimaa-Ringelrobbe im Laufe der Zeit an die labyrinthartigen Gewässer des riesigen Sees in Finnland anpassen. Ihre im Vergleich größeren Augen und auch das vergrößerte Hirn sind Folgen der Anpassung.