Alarmierende Zahlen aus dem Netz
25 % der Sechsjährigen in Irland haben ein Smartphone – viele Eltern überfordert
Fast 25 Prozent der Sechsjährigen in Irland haben ein eigenes Smartphone. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie, die von dem Forschungsunternehmen Amárach im Auftrag der Wohltätigkeitsorganisation CyberSafeKids durchgeführt wurde.
Amárach befragte landesweit 900 Eltern mit Kindern im Alter von 5 bis 17 Jahren. Dabei kam auch heraus, dass 45 Prozent der Kinder im Alter von 10 Jahren ihr Smartphone unüberwacht im Schlafzimmer benutzen können.
Zudem zeigt die Studie: Mehr als die Hälfte der Eltern fühlen sich nicht gut gerüstet, um ihren Kindern angemessene Medienkompetenz und einen sicheren Umgang mit dem Internet zu vermitteln. Die Daten wurden anlässlich des Safer Internet Day veröffentlicht.
Weitere 25 Prozent der befragten Eltern äußerten sich sehr besorgt über das Risiko des Online-Groomings (Annäherung und Missbrauch durch Ältere), des Cybermobbings und des uneingeschränkten Zugangs zu Pornographie.
18 % sagen, ihr Kind wurde im Netz bereits beschimpft – und das sind die bekannten Fälle
Der Zugang zu anderweitig verstörenden Inhalten, die mit Selbstverletzung zu tun haben, und die Abhängigkeit vieler Heranwachsender von den sozialen Medien wurden von den Eltern ebenfalls als große Sorge benannt.
Insgesamt 21 Prozent der Befragten gaben an, dass ihr Kind bereits von einem Gruppenchat oder einer Online-Veranstaltung ausgeschlossen wurde. Weitere 18 Prozent sagten, ihr Kind sei im Netz bereits beschimpft worden. Und das sind nur die Fälle, in denen es bekannt geworden ist.
CyberSafeKids startet eine neue Online-Sicherheitskampagne für Eltern mit dem Titel „Same Rules Apply“, die die Notwendigkeit hervorhebt, die Elternschaft online auf die gleiche Weise anzugehen wie offline. Kurz: Die Vermittlung, dass in beiden Welten die gleichen Regeln gelten.
Die Eltern allein werden es nicht richten können
„Es ist alarmierend festzustellen, dass manche Kinder schon im Alter von 5 Jahren Smartphones haben und diese alleine in ihrem Schlafzimmer benutzen dürfen“, sagte Alex Cooney, Geschäftsführer von CyberSafeKids, gegenüber RTE.
„Unsere Kampagne soll Eltern dabei unterstützen, das Online-Leben ihrer Kinder mit der gleichen Sorgfalt, Aufmerksamkeit und Aufsicht zu behandeln, die sie auch für ihr Offline-Leben aufbringen“, so Cooney weiter. Der 21. Safer Internet Day an diesem Dienstag wurde weltweit in mehr als 180 Ländern mit Aktionen begleitet.
Man kann nur hoffen, dass in Zeiten von KI, Desinformation und all den anderen Dingen, die sich im Netz leider allzu oft in zumindest zwielichtiger Manier entfalten, ein wirkungsvoller Schutz der Kleinsten nicht lange auf sich warten lässt. Die Eltern allein werden es nicht richten können.