Tödliches Drama an der irischen Küste
7 Wale gestrandet – Gaffer machen „ärgerliche“ Selfies
Eine Meldung, die definitiv keinen Spaß bereitet: Gestern sind gleich sieben Wale auf Höhe des irischen Küstenstädtchen Rossnowlagh gestrandet. Leider kam für sechs der Tiere jede Hilfe zu spät.
Und auch dem letzten noch lebenden Nördlichen Entenwal werden laut einem Bericht auf Sky News zur Stunde nur geringe Überlebenschancen eingeräumt. Es ist ein Jammer.
Als umso beschämender wird das Verhalten zahlreicher Schaulustiger beschrieben, die sich nach Bekanntwerden des Dramas am betreffenden Strand eingefunden haben.
Laut übereinstimmenden Aussagen von Tierschützern und Polizisten kam etlichen Gaffern nichts Besseres in den Sinn, als sich mit den erstickenden Tieren Selfies abzulichten.
Mitarbeiter der Irish Whale and Dolphin Group (IWDG) sprachen Medienvertretern gegenüber von „ärgerlichen“ Aktionen. Daraufhin sahen sich der Gemeinderat von Rossnowlagh und die Polizei dazu veranlasst, Barrieren zu errichten, um die immer größer werdende Menschenmenge von den verendenden Tümmlern fernzuhalten.
Tide is now coming in on the live stranded Northern Bottlenose Whales. Some stranded and some still in water. All alive but stressed with high breathing rate. IWDG providing some first aid on the beach. NPWS and Donegal County Council on there way to assess situation too. pic.twitter.com/QrH2YgNBdJ
— Irish Whale and Dolphin Group (@IWDGnews) August 19, 2020
Eine Mitarbeiterin der IWDG teilte später mit, man habe die Tiere palliativ versorgt, um ihnen unnötiges Leid zu ersparen. „Es ist sehr traurig. Tröstlich ist nur, dass wir ihre Qualen frühzeitig beenden konnten.“
Nach Einbrechen der Flut konnte lediglich einer der Tümmler bei dem Versuch beobachtet werden, sich im seichten Küstenwasser aus der Notlage zu befreien.
Experten gehen jedoch davon aus, dass es dem Tier wahrscheinlich nicht gelingen wird, lebend in seinen normalen Lebensraum, die Tiefsee, zurückzufinden.
„Ohne den Rest der Familie sind die Überlebenschancen nur sehr gering“, teilte eine Expertin mit. Zur Stunde ist leider nicht bekannt, wie es dem verbliebenen Tümmler geht.
sh