100 % verbockte Wortwahl
Irland: Budweiser erhält offiziellen Greenwashing-Tadel wegen Werbelüge
Die irische Werbeaufsichtsbehörde hat die Greenwashing-Beschwerde einer Senatorin gegen Budweiser bestätigt und gebilligt. Dem US-amerikanischen Bierkonzern werden irreführende und letztlich falsche Aussagen im Zusammenhang mit einer Nachhaltigkeitsaktion vorgeworfen.
Konkret geht es um Online-Werbung, in der Budweiser behauptet hat, 100 irische Pubs mit 100 Prozent erneuerbarem Strom ausgestattet zu haben – in Form von Solaranlagen. Eigentlich nicht der schlechteste Zug, wenn er denn zur Botschaft passt.
Die Senatorin aber beanstandete, aus der Anzeige gehe explizit hervor, betreffende Pubs würden komplett mit Solarstrom betrieben. Die von der Klägerin gestellte Frage lautet, wie dies möglich sei, wo doch Pubs traditionell in den Abend- und Nachtstunden geöffnet hätten. Also frei von Sonne.
Budweiser wurde angewiesen, die Zahl 100 % in Zukunft nicht mehr zu verwenden
Budweiser hingegen erklärte, man habe für den Kauf und die Installation von Solarpaneelen gezahlt, die zu 100 Prozent erneuerbare Energie bereitstellen. Man habe aber zu keinem Zeitpunkt behauptet, dass der Strom der 100 Pubs zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen stamme.
Die irische Behörde für Werbestandards (ASAI) gab der Beschwerde der Senatorin recht. Eben mit der Begründung, die Anzeige auf der Homepage des Unternehmens impliziere, dass die Kneipen dank des Einsatzes von Budweiser vollständig mit erneuerbarem Strom betrieben würden.
Budweiser wurde laut dem Irish Examiner inzwischen angewiesen, die Zahl 100 Prozent nicht mehr zu verwenden. Vor allem aber wird man sich in der Marketingabteilung fragen, wie zum Henker man es fertiggebracht hat, eine eigentlich nette Aktion mit falscher Wortwahl derart zu verbocken.