Den richtigen Stein umgedreht
Irland: Farmer stößt bei Ackerarbeiten auf etwa 3.500 Jahre alte Grabkammer
Auf seinem privatwirtschaftlich bestellten Ackerland hat vor wenigen Tagen ein irischer Farmer eine „höchst bedeutsame“ Entdeckung gemacht.
Genau gesagt waren es Baggerarbeiten auf der Dingle-Halbinsel im Südwesten der Insel, bei denen der Landwirt auf ein uraltes und komplett erhaltenes Steingrab stieß. Experten stuften es inzwischen als bronzezeitlich ein.
Ersten Schätzungen zufolge dürfte es in einem Zeitraum von etwa 500 bis 2.000 vor Christi Geburt angelegt worden sein. Der mit dem archäologisch bedeutsamen Fund betraute National Monument Service bat in der Folge darum, den genauen Standort des Fundes nicht bekannt zu geben.
Man wolle mit dieser Maßnahme Störungen bei den nun anstehenden Untersuchungen vermeiden, schreibt RTE in einem Beitrag, der zugleich beeindruckende Bilder vom Fundort enthält. Unbefugter Grabtourismus scheint für Archäologen ein echtes Problem zu sein.
Abenteuerlich scheint auch der Moment gewesen zu sein, in dem das Grab zum Vorschein kam. So soll es dem Farmer mit seinem Bagger primär um die Gewinnung zusätzlicher Ackerflächen gegangen sein, als er auf dem Neuland eine große Steinplatte bemerkte.
Bei dem Versucht, die Platte zu verschieben, sei direkt darunter eine mit weiteren Steinplatten ausgekleidete Kammer zum Vorschein gekommen, schreibt RTE, was sich bei näherer Betrachtung als eine Art Vorraum zur eigentlichen Grabkammer entpuppte.
Die Grabkammer soll (erwartungsgemäß) menschliche Knochen enthalten haben. Genaueres ist bislang jedoch nicht bekannt, da die nun zuständigen Archäologen bekanntgaben, den Grabfund vor einer abschließenden Untersuchung nicht kommentieren zu wollen.
Dennoch teilte der irische Archäologe Dr. Breandán Ó Cíobháin in einem ersten Statement mit, dass der Fund für das Verständnis prähistorischer Bestattungsrituale „von unschätzbarem Wert“ sein könnte.
„Dieses Grab scheint völlig unberührt und in seinem ursprünglichen Zustand zu sein. Das ist sehr selten und damit umso bedeutsamer“, sagte der Experte. Das National Museum of Ireland wird sich wieder zu Wort melden, sobald die Hintergründe des Fundes geklärt und aufgearbeitet sind. Ein spannender Job.
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