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„Gesellschaftlicher Wandel und Kostendruck“

Großes Kneipensterben: Irland hat seit 2005 über 2.000 Pubs verloren

Neue Untersuchungen haben ergeben, dass in Irland seit 2005 im landesweiten Jahresdurchschnitt 114 Pubs geschlossen wurden. Im Zeitraum zwischen 2019 und 2023, der vor allem durch die Corona-Krise geprägt war, stieg die Zahl sogar auf 144.

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Die Zahl der Pubs in Irland ist seit 2005 stark rückläufig. Hohe Betriebskosten und veränderte Trinkgewohnheiten gelten als Hauptgründe. (Foto: Dovi)

Laut der Studie, die im Auftrag der Drinks Industry Group of Ireland (DIGI) durchgeführt wurde, haben damit in Irland seit 2005 sage und schreibe 2.054 Pubs ihren Betrieb eingestellt. Das entspricht einem Rückgang um rund 24 Prozent.

Die Statistik verrät zudem, dass in jeder der 26 irischen Grafschaften die Zahl der Kneipen in den letzten zwei Jahren zurückgegangen ist. Am höchsten war und ist die Schließungsrate in den ländlichen Regionen.

Limerick ist die Grafschaft, in der das Pub-Sterben mit einem Rückgang von 35,6 Prozent seit 2005 am größten ausgefallen ist. Es folgen Roscommon mit einem Rückgang von 31,9 Prozent und Cork, wo es nun 31,4 Prozent weniger Pubs gibt.

Am wenigsten betroffen ist hingegen Dublin, wo der Rückgang bei sehr moderaten 2,8 Prozent liegt. Danach folgen Meath und Wicklow mit 6,7 Prozent bzw. 8,9 Prozent. Zeitgleich fiel die Zahl der Neueröffnungen im Untersuchungszeitraum laut Experten sehr gering aus. Der Trend ist eindeutig.

“Der Alkoholkonsum ist deutlich zurückgegangen“

„Der anhaltende Rückgang findet vor dem Hintergrund des gesellschaftlichen Wandels und des Kostendrucks für Unternehmen statt“, sagt Professor Tony Foley, Wirtschaftswissenschaftler und emeritierter Professor an der Dublin City University, der die Analyse für die DIGI durchgeführt hat.

„Der Alkoholkonsum ist deutlich zurückgegangen. Die Art und Weise, wie wir uns sozialisieren, ändert sich. Die Art der Getränke, die wir konsumieren, ändert sich – insbesondere die Zunahme von alkoholarmen und alkoholfreien Produkten“, resümiert Foley gegenüber RTE.

Eine Umfrage unter 600 Kneipen und Restaurants, die im Rahmen des DIGI-Berichts durchgeführt wurde, ergab, dass bei fast 25 Prozent der noch geöffneten Pubs die Geschäftskosten in den letzten zwei Jahren um 20 bis 30 Prozent gestiegen sind.

15 Prozent gaben sogar an, dass ihre Betriebskosten im gleichen Zeitraum um 40 Prozent gestiegen sind. Zur Einordnung: Kneipen, Restaurants und Hotels beschäftigen über 207.000 Menschen in Irland. Das sind rund 8,3 Prozent aller Beschäftigten im Land.

Unser Geographie-QUIZ zum Thema IRLAND

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