Etwa 500 Ärzte fehlen ad hoc
Irland hat pro Kopf die wenigsten Zahnärzte in Europa
Laut einer neuen Studie hat Irland pro Kopf die wenigsten Zahnärzte in Europa. In einem Ranking, in dem das Verhältnis von Dentisten zur Gesamtbevölkerung gemessen wird, liegt Irland hinter Österreich auf dem letzten Platz. Rumänien hat hingegen die höchste Zahnarzt-Dichte.
Der Vorstandsvorsitzende der Irish Dental Association, Fintan Hourihan, sagte, das wundere ihn nicht. „Grob gesagt ist die Zahl der Patienten in den letzten zehn Jahren um 25 Prozent gestiegen und die Zahl der Zahnärzte um 25 Prozent gesunken.“
Und weiter: „Letztendlich heißt das, dass Patienten mit Schmerzen kommen und nach einer Notfallbehandlung suchen. Viele müssen dann damit rechnen, ihre Zähne zu verlieren.“ Vor allem finanziell weniger gut gestellte Menschen hätten ein echtes Problem.
Hourihan schätzt, dass quer durch die Republik ad hoc etwa 500 Zahnärzte fehlen, um den Grundbedarf zu decken. Die Studie ergab, dass das Verhältnis von Allgemeinzahnärzten zur Bevölkerung in Europa massiv auseinanderklafft.
“Wir sind entsetzt und schockiert über die Geschichten von Patienten“
Und zwar von einem niedrigen Wert – 712 Einwohner je Zahnarzt in Rumänien – bis hin zu den 1.770 Einwohnern, die sich in Irland einen Zahnarzt teilen müssen. Damit unterstreicht die Studie die Notwendigkeit, in Zukunft deutlich mehr Zahnärzte auszubilden.
„Wir sind entsetzt und schockiert über die Geschichten von Patienten. Manche stellen sich mit einer so schlechten Zahngesundheit vor, dass man von einer sogenannten Vollsanierung sprechen muss – praktisch alle Zähne müssen dann entfernt werden“, schildert Hourihan der Irish Independent.
Hintergrund: Während in Irland und Ländern wie Deutschland, Italien oder Frankreich die jährliche Zahl der an den zahnmedizinischen Fakultäten zugelassenen Studierenden kontrolliert bzw. reglementiert wird, ist dies in Rumänien, aber auch Portugal und Spanien, weniger der Fall.
„Folglich gibt es in Rumänien diesen Überschuss an Zahnärzten“, teilen die Autoren der Studie mit, die im International Dental Journal veröffentlicht wurde. Ausgewertet wurde die Situation in insgesamt 24 europäischen Ländern.