Glutenfreies Abendmahl ist in Irland möglich
Irland: Aufregung um Gluten in Hostien
Im Juni des Jahres berichtete Radio Vatikan darüber, dass Papst Franziskus in einem Brief die Bischöfe an die Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung erinnerte, es obliege „ihrer Verantwortung, dafür zu sorgen, dass das Abendmahl gefeiert werden kann.“
Der Brief wies unter anderem darauf hin, dass die Hostie aus Weizen zu sein hat. Was den Rückschluss zulässt, dass die Hostie nicht glutenfrei sein kann.
In Irland sorgte dieser Hinweis des Papstes unter den an Zöliakie leidenden Katholiken für Verunsicherung. Das berichtet heute das irische Nachrichtenportal thejournal.ie.
Irische Zöliakie-Gesellschaft auf den Plan gerufen
Die Irische Zöliakie-Gesellschaft (Coeliac Society of Ireland) erhielt jede Menge Anfragen von besorgten Katholiken, wie damit zu verfahren sei.
Die Zöliakie-Gesellschaft stellte klar, es sei Tatsache, dass Weizen, und damit Gluten, die einzige vom Vatikan autorisierte Basiszutat für eine Hostie ist.
Was jedoch nicht bedeute, dass man nicht beide Voraussetzung nicht erfüllen könne: einserseits vorgeschriebenes Gluten in der Hostie zu verwenden, andererseits diese Hostie als glutenfrei zu deklarieren.
Hostien mit genügend Gluten im Sinne der Eucharistie können nach internationalem Standard als glutenfrei gelten, wenn sie weniger als 20 Millionstel Anteile enthalten. Dies ist der Grenzwert, der von Zöliakiekranken noch vertragen wird.
Zum Zwecke der Aufklärung und zur Beruhigung vieler Gemeindemitglieder hat die Irische Zöliakie-Gesellschaft auf ihrer Website drei Hostien-Anbieter aufgelistet, die diese Kriterien erfüllen. Fergal O’Sullivan, Geschäftsführer der Gesellschaft, rät den Gläubigen im Journal dazu, sich mit ihrem Pfarrer über dieses Thema zu unterhalten. Vielen Pfarrern sei das Problem bewusst, einigen jedoch nicht.
O’Sullivan ist sicher, dass die Aufregung sich über Kurz oder Lang legen werde.
ap