Landesweites Pfandrücknahmesystem für Plastikflaschen und Dosen in Irland eingeführt

In Irland ist zum Start des Monats ein landesweites Pfandrücknahmesystem eingeführt worden. Ziel ist es, etwa 90 Prozent der knapp 200 Millionen Getränkeverpackungen, die jährlich in irischen Geschäften verkauft werden, zu sammeln und zu recyceln.

Schätzungen gehen davon aus, dass im Rahmen des neuen Systems täglich rund eine Million Euro an Pfandgebühren für Getränkeflaschen und -dosen ausgezahlt werden. Wie in Deutschland wird das Leergut in Automaten gesammelt – gegen einen Wertschein, der an der Kasse zu Geld gemacht wird.

Zuvor wurde beim Kauf ein entsprechender Pfandbetrag einbehalten, der die Verbraucher – so das Kalkül – dazu animieren soll, die Behältnisse gegen Bares oder als Verrechnung beim Einkauf zu sammeln und zurückzubringen.

Bis dato landeten in Irland lediglich 60 Prozent der Getränkebehälter in Recyclinganlagen, während der Rest laut einem Bericht des Irish Independent als Abfall auf den Deponien oder in der Verbrennung landete.

“Ein riesiges Projekt, das im ganzen Land in Betrieb genommen wird“

Zur Einführung des Pfandsystems äußerte sich der zuständige Minister Ossian Smyth zuversichtlich, dass das Projekt gut angenommen wird. „Es ist ein riesiges Projekt, das im ganzen Land in Betrieb genommen wird, eine riesige Investition.“

„Es bedeutet aber auch Verhaltensänderung. Und jemanden dazu zu bringen, seinen Lebensstil zu ändern, ist mit Sicherheit eine der schwierigsten politischen Aufgaben“, lässt Smyth durchscheinen, dass im Vorfeld viel Überzeugungsarbeit vonnöten war.

An dem Re-Turn-Programm beteiligen sich 166 Hersteller. Es betrifft 5.700 verschiedene Getränkeprodukte und rund 2.000 Einzelhandels- und andere Verkaufsstellen, wobei diese Zahl in den kommenden Monaten noch steigen wird.

Die Käufer zahlen 15 Cent für jedes Getränk, das in einer Plastikflasche oder Aluminiumdose von 150 ml bis 500 ml gekauft wird. Für Behältnisse mit einer Größe von 500 ml bis zu 3 Litern werden hingegen 25 Cent einbehalten.

Sie wollen diesen Beitrag teilen?