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Erfahrungsbericht – Irisches Abitur auch für Austauschschüler

Schüleraustausch in Irland: „Geburtstagspartys fanden meistens im Pub statt“

In Irland spielt Bildung schon immer eine herausragende Rolle. Selbst in wirtschaftlich schwierigen Zeiten hatte die Regierung in Dublin große Anstrengungen unternommen, in das Bildungsniveau seiner Bürger zu investieren. Nicht nur – aber auch – deshalb gilt Irland heute als das Vorzeigeland gelungener Standortpolitik.

Schüleraustausch mit Irland Erfahrung
Austauschschülerinnen in Cork. (Quelle: ICXchange-Deutschland e.V.)
Das irische Schulsystem zeichnet sich durch ein hohes Maß an Qualität aus. Nach dem Grundprinzip der Child-centered Education werden die unterschiedlichen Begabungen, Neigungen, Bedürfnisse und Entwicklungsmöglichkeiten der Schüler berücksichtigt. Schüler tragen in Irland eine Schuluniform. So zeigen sie ihre Verbundenheit mit den Werten der Schule. Auch internationale Austauschschüler gliedern sich durch Tragen dieser Uniform ein und werden so Teil der Gemeinschaft.

Irisches Abitur auch für Austauschschüler

Die Secondary Education, die an die sechsjährige Primary School anschließt, unterteilt sich in drei Jahre Junior Cycle und drei Jahre Senior Cycle. Am Ende des Junior Cycle erfolgt die Prüfung für das Junior Certificate, am Ende des Senior Cycle folgt dann die Prüfung für das Leaving Certificate. Dieses ist vergleichbar mit dem deutschen Abitur und berechtigt zum Hochschulstudium. Auch ausländische Austauschschüler haben die Möglichkeit, das irische Abitur hier abzulegen.

Die 10. Klasse, die man mit etwa 15 Jahren besucht, wird auch das Transition Year genannt. Es ist ein Orientierungsjahr: Neben den akademischen Kernfächern wie Englisch und Mathematik spielen Projekt- und Gruppenarbeit, Gemeinde- und Sozialarbeit sowie Praktika eine große Rolle. Darüber hinaus kann man verschiedene akademische Schulfächer und außercurriculare Aktivitäten ausprobieren.

Das Schulsystem kennt auf der Secondary-Ebene drei verschiedene Schultypen: die Secondary School, die Vocational School und die Community School. Die Secondary School ist der am häufigsten vertretene Schultyp und mit dem deutschen Gymnasium vergleichbar.

Es zielt auf die Entwicklung akademischer Fähigkeiten ab, während die Vocational Schools auf die Vermittlung von technischen und berufsbezogenen Inhalten ausgerichtet sind. Die Community Schools stellen dabei einen neueren Schultyp dar. Sie kombinieren einen traditionellen Fächerkanon mit praktischen, technischen und berufsbezogenen Fächern.

Das irische Schuljahr ist in Trimester unterteilt. Das Herbsttrimester, Autumn Term, beginnt Anfang September und endet kurz vor Weihnachten. Nach den Weihnachtsferien folgt das Frühjahrstrimester, Spring Term, das von Anfang Januar bis Ostern dauert.

Das Schuljahr schließt ab mit dem Sommertrimester, Summer Term, das nach den Osterferien beginnt und Anfang Juni endet. Zeugnisse gibt es am Ende eines jeden Trimesters. Die Notenskala reicht von A bis F, wobei A die beste Note ist.

Der Unterricht erfolgt in einem System von themenbezogenen Pflicht- und Wahlpflichtkursen. Pro Trimester werden sechs bis acht Fächer belegt, die im Allgemeinen jeden Tag unterrichtet werden. Außerhalb des regulären Lehrplans bieten viele Schulen zusätzliche Veranstaltungen, Extra-curricular Activities, wie Sport, Debattieren, Exkursionen, Chor, Orchester, Schülerzeitung und Projektkurse an.

Lotta Jandke: Vor der katholischen Mädchenschule hatte sie Angst

Schüleraustausch Irland was zu beachten ist
Lotta Jandke mit ihrer Gastfamilie bei einem Ausflug in Irland. (Quelle: Lotta Jandke / ICXchange-Deutschland e.V.)
Lotta Jandke aus Geestland bei Bremerhaven besuchte im 2023/24 für ein Schuljahr das Ardscoil Mhuire-College in Ballinasloe bei Galway. Zusammen mit ihrer Gastmutter Samantha und Gastschwester Bea wohnte sie während dieser Zeit in Ahascragh, einem kleinen Dorf mit einem Café und einigen kleineren Ladengeschäften.

Natürlich gab es auch mal eine Phase mit Heimweh. Als die überstanden war, fühlte sich Lotta jeden Tag mehr zuhause, zumal sie immer mehr die Schönheiten des Countys Galway entdeckte. Auch die Gastfamilie trägt ihren Teil dazu bei.

Viele irische Familien sind weit verzweigt und pflegen einen engen Zusammenhalt: „Meine Gastmutter hat zum Beispiel über 60 direkte Cousins und Cousinen“, erklärt Lotta.

Zusammen mit ihrer Gastschwester Bea meldete sie sich im örtlichen Fußballverein von Ahascragh an und besuchte jeden Mittwoch das Training sowie die Spiele am Wochenende.

Lottas Schule war eine katholische Mädchenschule, wovor Lotta zunächst Angst hatte. Aber schnell konnte sie mit den anderen Mädchen Freundschaften schließen. Von ihnen wurde sie schließlich schnell auf Geburtstagspartys eingeladen, die meistens in einem Pub stattfanden.

Jede neue Einladung bestätigte Lotta aufs Neue darin, keine Außenseiterin zu sein, sondern mittendrun zu sein und dazuzugehören. Auch der Unterricht fällt ihr verhältnismäßig leicht, da ihr der Stoff bereits aus Deutschland vertraut war.

Lottas Appell: „Wenn ihr die Möglichkeit habt, ein Auslandsjahr zu machen, Macht es! Ihr werdet so viele Dinge über euch selbst und andere Kulturen lernen“.

Unser Geographie-QUIZ zum Thema IRLAND

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