Leichtes Spiel für Fuchs und Co.
„Todesfallen“: Lidl nimmt in Irland und UK Igelhäuser aus dem Sortiment
Lidl hat in Irland Igelhäuser aus dem Sortiment genommen, nachdem Wildtierretter diese als „Todesfallen“ bezeichnet haben. Die Drahtkonstruktionen waren für 9,99 Euro erhältlich und wurden als „Igelnest“ beworben. Sie sollten eigentlich als Schlaf-, Fress- und Nistplätze dienen. Eigentlich.
Ein Sprecher von Lidl erklärte, das Produkt sei nach den entsprechenden Hinweisen aus dem Sortiment genommen worden. Yvonne McCann, Leiterin der Igelrettung Dublin, sagte: „Meine Sorge ist der integrierte Draht. Wenn ein Igel hochklettert, kann er sich verfangen und nicht mehr herauskommen.“
Die Drahtkonstruktionen wurden zudem als sehr feucht beschrieben, bedingt durch die Bildung von Kondenswasser. Den gewünschten Schutz vor Raubtieren könne die Konstruktion den Meinungen zufolge ebenfalls nicht bieten. Denn sie kippt schnell um – leichtes Spiel für Fuchs und Co.
„Die Konstruktion ist wirklich nicht zweckmäßig. Daher bin ich froh, dass sie jetzt aus dem Sortiment entfernt wurde“, sagte Tierschützerin Yvonne McCann gegenüber dem Irish Examiner.
Große Bedenken in Irland und dem Vereinigten Königreich
Igel sind in Irland eine geschützte Tierart. Und auch in anderen Ländern haben Aktivisten die Gefahren der Lidl-Häuschen klar angesprochen. Die Konsequnez: Im Vereinigten Königreich sind sie ebenfalls nicht mehr zu haben.
Ein Sprecher von Lidl erklärte, das Produkt sei seit Jahren verkauft worden. Es habe sich als beliebt erwiesen, ohne dass Probleme gemeldet wurden. Doch angesichts der Bedenken habe man reagiert und das Produkt aus dem Sortiment entfernt.
Lidl betonte, dass der Tierschutz ernst genommen werde und alle Produkte den EU-Vorschriften entsprächen. Vor dem Verkauf wurde das Igelhaus laut Mitteilung strengen Tests unterzogen, um sicherzustellen, dass es allen Qualitätsstandards genügt. Da scheint etwas nicht geklappt zu haben.