Naturschauspiel live erleben
Island: 5 der landesweit besten Spots für Nordlichter
Nordlichter sind legendär und sagenumwoben. Vor allem aber sind sie spektakulär – und leider recht selten. Wenn es also ein Nordlicht sein soll, dann ist Island definitiv einer der „places to be“. Warum das so ist? Ganz einfach, weil Island eine der ganz wenigen touristisch „erschlossenen“ Erdregionen ist, wo man bei Polarlichtern eine vergleichsweise hohe Trefferquote hat.
Kurz-Zusammenfassung:
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Nordlichter werden auch Polarlichter oder Arora borealis genannt – und erscheinen zumeist als grünliches Lichtspiel am Nachthimmel.
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Die isländische Nordlicht-„Saison“ dauert rund 8 Monate – von September bis April/Mai.
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Für optimale Sichtungen braucht es glasklare Winterluft und Dunkelheit.
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Es gibt in Island unterschiedlich gute Orte für Nordlicht-Sichtungen – und es gibt geführte Touren.
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Neben Island gelten Norwegen und Kanada als beste Länder für Sichtungen.
Fast 8 Monate pro Jahr stehen die Chancen in Island gut. Exakt von Anfang September bis manchmal in den frühen Mai hinein. Sonst April, was ja auch in Ordnung ist, sodass man sagen kann: Beim Thema Nordlicht kann die Atlantikinsel ihre geografischen und klimatischen Vorzüge voll und ganz ausspielen.
Der Wegweise zu den 5 Nordlicher-Spots in Island:
Groß ist in Island – jedenfalls zu Normalzeiten – der touristische Kult um die himmlischen Lichtschächte, die sich meist in den Farbtönen Grün und Blau geradezu magisch vom Dunkel des winterlichen Nachthimmels abheben.
Dabei gibt es auch hier Abstufungen, wo der Effekt am besten ist. Aus diesem Grund haben die Kollegen von TravelAwaits einfach mal einige der besten inselweiten Spots zusammengestellt. Das Wichtigste, bevor man sich umsonst auf den Weg macht: vedur.is ist die offizielle Nordlichtvorhersage für Island.
1. Der Þingvellir-Nationalpark
Der im Südwesten Islands gelegene Þingvellir-Nationalpark ist einer der beliebtesten und besten Orte, um Nordlichter live zu bewundern. In dem Gebiet befindet sich der größte See Islands, der Thingvallavatn – im Sommer ein beliebter Ort für Taucher.
Im Winter hingegen bietet der abgeschiedene Nationalpark beste Voraussetzungen für klare Sicht auf das Nordlicht, wenn es denn da ist. Spannend ist der Þingvellir auch deshalb, weil er über die Routen 1 und 36 lediglich eine Dreiviertelstunde von der isländischen Hauptstadt Reykjavík entfernt liegt.
Der Nationalpark ist Teil der bekannten „Golden Circle“-Route, der touristisch bedeutsamsten Rundstrecke Islands. Von Reykjavík kommend, umfasst der Circle eine Strecke von nur 300 Kilometern, an der einige der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Islands liegen. Eine Tagestour also, zu deren Höhepunkten auch der Þingvellir zählt.
2. Þrengsli
Das Þrengsli-Flüsschen schlängelt sich entlang der Route 1 in Richtung Südküste Islands. Da es in der Gegend praktisch keine Ansiedlungen und somit Lichtverschmutzungen gibt, gehört sie zu den absoluten Spitzentipps für Nordlicht-Touristen.
Die umgebende Landschaft ist selbst für isländische Verhältnisse karg. Lavafelder nämlich, die im Sommer mit Moos und im Winter normalerweise mit Schnee bedeckt sind. Da der Blick beim Nordlicht aber eh nach oben geht, spielt das keine große Rolle.
Die Straßenverhältnisse sind nicht gerade klasse, weshalb von Solo-Anfahrten im Pkw – gerade im Winter – fast abzuraten ist. Dann lieber eine professionell begleitete Tour (s. Weiterführende Informationen) mit dicker Bereifung und ortskundigen Personen. Das nur als Tipp zur Sicherheit.
3. Der Katla-Geopark
Diese Perle für Nordlicht-Besucher befindet sich im Süden Islands. Der Katla-Geopark mit dem Örtchen Vik ist auch deshalb so beliebt, weil hier einfach die Umgebung passt.
Vik liegt als südlichstes Dorf Islands direkt am Atlantik. Es hat einen schwarzen Sandstrand, von dem man manchmal einen atemberaubenden Blick auf Polarlichter hat, die dem Augenschein nach direkt über dem Meer schweben. Ein paar Übernachtungsmöglichkeiten gibt es hier ebenfalls, sodass man im Fall der Fälle ohne Anfahrt direkt an Ort und Stelle sein kann.
4. Látrabjarg/Westfjorde
Mehr Westen als Látrabjarg geht selbst in Island nicht. Zerklüftete Steilklippen prägen den Ort auf einer Länge von knapp 13 Kilometern – außerdem Ruhe und Abgeschiedenheit. Beste Voraussetzungen für großartige Nordlicht-Erlebnisse.
Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass die Gegend so ihre Tücken hat. Die Klippen sind fragil und oft glitschig. Man muss hier wirklich vorsichtig sein, wo man hintritt.
Da der Ort weit vom Schuss ist, sind auch die Straßen nicht immer im besten Zustand. Zudem wird dazu geraten, auf die Tanknadel zu achten. Am besten immer vollgetankt losfahren, häufig ja von Reykjavik aus.
5. Die Ásbyrgi-Schlucht
Die Ásbyrgi-Schlucht ist nicht weit von der nordisländischen Stadt Husavik entfernt. Man erreicht sie über die Küstenstraße 85. Die Schlucht ist quasi das spektakuläre Herz des Vatnajokull-Nationalparks.
Der „Graben“ zieht sich ein wenig hufeisenförmig und mit recht steilen Klippen zu einem See hin, was alleine schon landschaftlich spektakulär ist.
Hinzu kommt, dass der etwas im Landesinneren gelegene Ort prima Bedingungen für Nordlicht-Sichtungen bietet. Es ist ruhig und abgeschieden. Auch hier gibt es wenig Lichteintrübung.
Was genau ist ein Nordlicht?
Das Nordlicht, auch Polarlicht oder Aurora borealis genannt, ist eine zumeist grünlich eingefärbte Leuchterscheinung im nördlichen Polargebiet. Zustande kommt sie dadurch, dass von der Sonne mit hoher Geschwindigkeit „verschickte“ Solarpartikel (der sogenannte Sonnenwind) in das Magnetfeld der Erde eintreten und hier ionisieren.
Abhängig ist die Leuchtintensität von der Aktivität und Geschwindigkeit der Partikel. Sichtbar wird das Nordlicht dann als eine Art Licht-Tanz am Himmel, den das menschliche Auge mit großer Faszination wahrnimmt. Als etwas Wunderbares, Magisches oder Einmaliges, wie das Schauspiel in Augenzeugenberichten immer wieder beschrieben wird.
Es braucht Dunkelheit und einen sternenklaren Himmel, um den Lichteffekt der Aurora borealis am besten wahrnehmen zu können. Daher ist der lange isländische Winter mit seinen eiskalten Nächten und seinem, für gewöhlich, Minimum an Lichtverschmutzung prädestiniert.
Nordlichter sind das ganze Jahr über aktiv – nur eben nicht sichtbar, da der durchgehend helle Sommer Islands den falschen Rahmen bietet. Je nach Intensität des Sonnenwindes kann es auch zu äquator-wärtigen Verschiebungen kommen. In seltenen Fällen ist das Polarlicht dann auch in Mitteleuropa zu sehen. Eine wissenschaftliche Erklärung zu dem Phänomen findet sich im Magazin Spektrum.
Weiterführende Informationen
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Gibt es geführte Touren zu den Nordlichtern? Ja, die gibt es. Und die Anzahl der Anbieter ist nicht eben gering. Exemplarisch haben wir mal Guide to Iceland rausgesucht. Die Agentur ist groß, operiert direkt vor Ort (in der Hauptstadt Reykjavík) und ist schon lange dabei. Angeboten werden unterschiedliche Pakete und Formate zu sehr unterschiedlichen Preisen. Anfragen kostet ja nix!
Webseite: www.guidetoiceland.is (auch auf Deutsch)
Unser QUIZ zum Thema ISLAND
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