Lavafluss extrem verlangsamt
Island: Aktueller Vulkanausbruch länger als seine Vorgänger – Gefahr scheint aber gebannt
Der jüngste Vulkanausbruch auf der Halbinsel Reykjanes dauert länger als die drei vorangegangenen Eruptionen in demselben Gebiet, die sich in den letzten vier Monaten ereignet haben. Der Ausbruch begann am Samstagabend um exakt 20.23 Uhr Ortszeit.
Durch die Spalte zwischen Hagafell und Stóra Skógfell strömte die Lava anfänglich sowohl nach Westen als auch nach Süden. Während der Strom nach Westen inzwischen zum Stillstand gekommen ist, ist der Fluss nach Süden noch im Gange.
Allerdings hat sich der Lavastrom derart verlangsamt, dass die Küstenstadt Grindavík nicht mehr gefährdet scheint. Die Schutzwälle rund um die Gemeinde, die sich seit Monaten im Ausnahmezustand befindet, haben einmal mehr einen super Job geleistet.
Wie zum Beweis hat die Polizei von Suðurnes den Bewohnern und Beschäftigten der Stadt erlaubt, zumindest tagsüber in Grindavík zu bleiben und zu arbeiten. Zur Sicherheit wurde jedoch davon abgeraten, in der Gemeinde zu übernachten.
Es sieht ganz so aus, als hätte die Region mal wieder Glück im Unglück gehabt
Aber es gab anderen Anlass zur Sorge, da die Lava zunächst drohte, die wichtige Suðurstrandarvegur-Straße unter sich zu begraben. Damit wäre der Verkehr von und nach dem Zentrum der Halbinsel Reykjanes de facto abgeschnitten gewesen.
Nach Angaben der örtlichen Polizei ist die Lava jedoch seit Stunden nicht mehr näher an die Verkehrsachse herangekommen. Es sieht ganz so aus, als hätte die Region mal wieder Glück im Unglück gehabt.
Entwarnung gab es am Dienstag laut Iceland Review auch von anderer Seite: Die durch den Ausbruch verursachte Luftkontamination durch Schwefeldioxid soll sich erheblich reduziert haben. Lediglich in nordöstliche Richtung bestand den Angaben zufolge noch ein gewisses Risiko.