„Geothermische Risse geöffnet“
Island: Ausbruch am Vulkan „Askja“ scheint unmittelbar bevorzustehen
Ármann Höskuldsson, Vulkanologe und Geochemiker am Institut für Geowissenschaften der Universität Island, hat zur Mitte der Woche mitgeteilt, dass der Vulkan Askja im Zentrum der Atlantikinsel wohl „eher früher als später“ ausbrechen wird.
Dafür sprechen klar die Temperaturmuster an der Oberfläche des Askja-Sees. Wie isländische Medien berichten, habe der „geothermische Fluss“ in den letzten Wochen deutlich zugenommen. Das heißt: Der Ausbruch könnte auch unmittelbar bevorstehen.
In einer Meldung teilte die Forschungsgruppe für Vulkanologie und Naturgefahren der Universität Island mit, das Oberflächenwasser des Askja-Sees (direkt im Krater des Vulkans gelegen) habe eine Temperatur von 2 Grad Celsius erreicht – und erwärme sich stetig weiter.
Thermische Analysen von Satellitenbildern scheinen dies eindrucksvoll zu bestätigen. Höskuldsson zur Situation am Askja: „Wir sehen, dass sich geothermische Risse geöffnet haben. Das ist die Folge von Magma, das in den Berg fließt.“
Unter Normalbedingungen müsste der See laut Höskuldsson aktuell mit Eis bedeckt sein. Dass dem nicht so ist, spreche eindeutig für die ungewöhnlich erhöhte Bodentemperatur in dem Gebiet: „Er steht kurz vor einem Ausbruch“, ist sich der Experte sicher.
Allerdings sei es unmöglich, den genauen Zeitpunkt der Eruption vorherzusagen. „Aber wir werden hoffentlich rechtzeitig informiert, wenn es so weit ist“, so Höskuldsson gegenüber IcelandReview. Der bislang letzte Ausbruch am Askja ereignete sich in den 1960er Jahren.