Manöver „Rapid Viking 2023“
Deutsche Eurofighter üben Luftkampf über Island
Erstmalig seit über 10 Jahren übt die deutsche Luftwaffe wieder auf Island. Seit Freitag durchfliegen Eurofighter Typhoon-Kampfjets des Taktischen Luftwaffengeschwaders 73 „Steinhoff“ den isländischen Luftraum. Dies geschieht im Rahmen des Nato-Manövers „Rapid Viking 2023“.
Die Soldatinnen und Soldaten des Taktischen Luftwaffengeschwaders 73 „Steinhoff“ trainieren dabei eine schnelle logistische Verlegung. Innerhalb einer Woche wird das gesamte Material für die Übung verpackt und zusammen mit Personal und Waffensystemen nach Reykjavík geflogen, so die Luftwaffe in einer Pressemitteilung. Ziel sei es, mit möglichst geringen personellen und materiellen Ressourcen, „einen maximalen operationellen Footprint zu generieren“.
Deutsche Luftwaffe im Übungseinsatz – Bildergalerie
Fotos: © Bundeswehr/Kristin Schönbeck
Wie das dazugehörige Video zeigt, sind die Deutschen weit gereist. Sie machten einen Rundflug über den Gletscher Snæfellsjökull und flogen über die Westmännerinseln, um nur einige Beispiele zu nennen, wie umtriebig doe Soldaten sind.
Sechs Kampfflugzeuge und 30 Angehörige der Luftwaffe sind eingetroffen. Das Geschwader wird voraussichtlich bis zum 10. August in Island bleiben.
Island – Nato-Mitglied ohne Armee
Das Geschwader ist im Sperrgebiet von Reykjanesbær stationiert und wird zusammen mit dem Nato-Küstenwachtkommando am internationalen Flughafen Keflavík trainieren. Die isländische Küstenwache, die dem Außenministerium unterstellt ist, führt das Projekt in Zusammenarbeit mit Isavia, zuständig für die isländische Flugsicherung, durch.
Die Übung der deutschen Luftwaffe ist ein wichtiger Teil der Verbesserung des Situationsbewusstseins und der Kenntnisse über die Situation in Island.
Island ist seit Gründungsmitglied der Nato. Als einziges Nato-Mitglied besitzt Island bis heute keine Armee. Neben der Küstenwache gibt es lediglich eine kleine Einheit für Kriseneinsätze.
Als Beitrag zum Verteidigungsbündnis stellte Island im Kalten Krieg Gebiete zur militärischen Nutzung zur Verfügung. Nach Ende des Kalten Krieges wurde die Militärpräsenz der Nato in Island auf ein Minimum reduziert.
Die Bundeswehr hatte bis dato zweimal (2010 und 2012) je sechs Jagdflugzeuge des Typs Phantom F-4F in Island stationiert.