„Durchs Kirchfenster geblickt“
Ein ganz normaler Tag im Þingvellir-Nationalpark – 4 Besucher
Nur um gleich mal die Dimensionen geradezurücken: Am 18. Februar 2020 besuchten 3.322 Personen den Þingvellir-Nationalpark im Westen Islands, was wahrscheinlich ein ordentliches Ergebnis war für das Gebiet, das historisch wie geologisch von sehr zentraler Bedeutung ist.
Das eine gilt, weil das Areal von 930 bis 1798 nach Christus Sitz des altisländischen Parlaments war, des Alþingi. Das andere, weil hier nicht weniger als die nordamerikanische und die eurasische Platte aufeinandertreffen – spektakulär zu erkennen an der berühmten Almannagjá, dem tektonischen Spalt schlechthin. Seit 2004 ist der Nationalpark folgerichtig UNESCO-Weltkulturerbe.
Für den 18. Februar 2021 wurde auf der Webseite des Nationalparks ebenfalls die offizielle Besucherzahl veröffentlicht. Vier waren es diesmal, was dann auch nach isländischen Maßstäben eher beschaulich ist. Gleichzeitig gab das aber der Parkverwaltung die Gelegenheit, bei der Besucherbeschreibung ein wenig ins Plaudern zu geraten.
„Heute besuchten vier Touristen Þingvellir“, heißt es in einem kurzen Lagebericht vom Tage. „Einer ging in der Almannagjá in den Nebel – und verschwand dort aus dem Blickfeld. Weitere zwei aus Frankreich und einer aus Belgien spähten durch das Kirchfenster, um sich danach angeregt mit dem Parkwächter zu unterhalten.“ Besser geht es eigentlich nicht.
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