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Nummer 4 seit Dezember

Island: Erneut Vulkanausbruch auf Reykjanes – Experten schließen „explosiven“ Lavafluss nicht aus

Die Spekulationen um Ort und Zeitpunkt des nächsten Vulkanausbruchs auf der südwest-isländischen Halbinsel Reykjanes haben ein Ende: Seit Samstagabend 20.23 Ortszeit fließt dort wieder Lava, es ist bereits der vierte Ausbruch in der Region seit Dezember letzten Jahres.


(Live-Bilder vom Vulkanausbruch auf Reykjanes)

Bekannt ist, dass der bisherige Verlauf dem von Anfang Februar 2024 sehr ähnelt. Die Spalte ist erneut etwa drei Kilometer lang. Der Ort ist lediglich ein Stück weiter südlich, was für das weitere Geschehen aber durchaus von Bedeutung zu sein scheint. Von womöglich großer Bedeutung.

Geophysikerin Kristín Jónsdóttir beurteilt die Situation wie folgt: „Die Lage der Erdspalte hat zur Folge, dass die Lava nach Süden fließen und den Verteidigungswall östlich von Grindavík schnell erreichen konnte.“

Von hier aus sei es „sehr wahrscheinlich, dass die Lava über die Hauptstraße Suðurstrandavegur und von da ins Meer fließen wird“, prophezeit sie. Immerhin scheint es, dass der massiv gefährdeten Hafenstadt Grindavík einmal mehr das Schlimmste erspart bleibt.

Aber: Dafür hat die Sache mit der Lava und dem Meer so ihre Tücken, zumal auch noch ein Örtchen namens Hraun im Weg stehen könnte. Aktuell soll die Lava nur wenige hundert Meter von beiden Fokuspunkten entfernt sein. Es kommt mal wieder auf die nächsten Stunden an.

Bei der Berührung von Lava mit Meerwasser können giftige Chlordämpfe entstehen

Auf die Frage, was bei einem Lavafluss ins offene Meer passieren würde, hat Kristín Jónsdóttir eine Reihe von Szenarien parat, die es – jedenfalls lokal – in sich haben. „Die wichtigsten Beispiele, die wir betrachten, stammen aus Hawaii“, wird sie bei RUV.is zitiert.

„Wir wissen, dass bei der Berührung von Lava mit Meerwasser giftige Chlordämpfe entstehen können, was vor allem lokal sehr gefährlich ist“, sagt sie. In diesem Fall wäre dann das isländische Wetteramt für weitere Warnungen zuständig. Windrichtung und so…

„Außerdem kann die Lava dort, wo sie auf das Meer trifft, instabil werden. In der Folge kann es zu regelrechten Explosionen kommen. Daher ist die Gegend, in der Meer und Lava aufeinandertreffen, immer als gefährlich anzusehen“, urteilt die Expertin.

Einmal mehr wurden auch Schaulustige aufgerufen, sich aus der Region komplett fernzuhalten. Die allermeisten Zufahrtswege sind laut Medienangaben eh geschlossen bzw. unpassierbar. Die Situation ist längst nicht unter Kontrolle.

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