„Kann Tourismus hart treffen“
Island: Fachmann sagt vulkanische Periode voraus – für die nächsten Jahrhunderte
Der Vulkanausbruch am weltbekannt gewordenen Fagradalsfjall könnte lediglich die Ouvertüre gewesen sein. Denn laut Þorvaldur Þórðarson, Professor für Vulkanologie an der Universität von Island, dürfte zumindest der Südwesten der Atlantikinsel vor einer vulkanischen Periode stehen, die es in sich hat.
„Ich denke, wir sind bereits in ein neues Zeitalter von Eruptionen eingetreten“, teilte der Wissenschaftler unter der Woche mit. „Die Frage ist nur, wann es wieder losgeht“, so seine Einschätzung mit Blick auf die jüngste Erdbebenserie auf der Halbinsel Reykjanes.
„Was normal und was nicht normal ist, ist immer eine große Frage. Die Aktivitäten auf der Reykjanes-Halbinsel können jedenfalls 600 bis 1000 Jahre lang ruhen – und dann folgen vulkanische Perioden von 200 bis 400 Jahren“, lautet sein Blick zurück in die Geschichte.
Braucht Island einen neuen Großflughafen an anderer Stelle?
Vulkanausbrüche würden oft in einem Dreierpack erfolgen, mahnt Þórðarson an, was bedeutet, dass nach dem vor Monaten erloschenen Ausbruch am Fagradalsfjall (LINK) recht „schnell“ die nächste Eruption folgen könnte. Unwahrscheinlich sei das keineswegs.
Doch was folgt daraus für die Region in der Nähe der Hauptstadt Reykjavík, die ja über eine Menge an kritischer Infrastruktur verfügt. Stichwort: Flughafen Keflavík. Laut Þórðarson sei es dringend geboten, sich Gedanken über einen sicheren Alternativplatz Gedanken zu machen.
Er glaubt zwar nicht, dass Menschen rund um die Halbinsel bald nicht mehr leben können. „Man muss aber mit Beeinträchtigungen rechnen, mit Schwefelverschmutzung zum einen, aber auch mit Schäden in bewohnten Gebieten durch fließende Lava. „Man muss vorbereitet sein“, zitiert Mbl.is.
Bei allen Überlegungen habe immer das Leben der Menschen im Vordergrund zu stehen, so Þórðarson weiter. Es müsse klare Verfahren geben, wenn es darum geht, Gebiete auf sichere Art und Weise zu evakuieren. Auch seien „schwerwiegende Auswirkungen“ auf die Tourismusbranche in der Region nicht auszuschließen.
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