Magma bereits in Wallung?
Forscher warnt vor nächstem Vulkan-Ausbruch in Island
Wenn es kurzfristig zu einem weiteren Vulkanausbruch auf der Reykjanes-Halbinsel kommt, dann höchstwahrscheinlich um den 20. März. Das sagt kein Geringerer als der renommierte Vulkanologe Þorvaldur Þórðarson. Er betont jedoch, dass eine genaue Vorhersage gegenwärtig noch schwierig ist.
Fakt ist: Westlich des Kleifarvatn-Sees hat sich tief im Erdreich Magma angesammelt. „Die Bodenhebung an der Sundhnúkagígar-Kraterreihe verlangsamt sich derzeit“, erklärte Þórðarson. „Dies könnte ein Zeichen für einen bevorstehenden Ausbruch sein, aber die Wahrscheinlichkeit bleibt 50:50“, warnte er.
Seiner Einschätzung nach würde eine Eruption einem bereits bekannten Muster folgen. „Es würde wohl am Berg Stóra-Skógfell beginnen, bevor sich Spalten in eine oder beide Richtungen ausbreiten. Ein solcher Ausbruch könnte mehrere Tage oder Wochen andauern“, so der Forscher.
Ende der seismischen Aktivität an der Sundhnúkar-Vulkanreihe?
Trotz der langen vulkanischen Aktivitätsphase der Reykjanes-Halbinsel, die 200 bis 300 Jahre andauern könnte, glaubt Þórðarson, dass die Eruptionen in der Sundhnúkagígar-Kraterreihe bald enden.
„Die Vulkane am Fagradalsfjall waren etwa zwei Jahre aktiv, bevor sich das Geschehen vor rund einem Jahr zur Sundhnúkagígar-Reihe verlagerte“, erklärte er. Nun jedoch scheine auch die aktuelle Aktivitätsphase ihrem Ende entgegenzugehen.
Þórðarson rechnet damit, dass die Sundhnúkar-Vulkane noch in diesem Jahr ihre Aktivität einstellen. Ganz aktuell aber deutet ein Erdbebenschwarm westlich des Kleifarvatn-Sees darauf hin, dass sich dort Magma ansammelt.
„Derzeit gibt es ein Schwarm am Sveifluháls, westlich des Kleifarvatn-Sees“, so Þórðarson gegenüber Mbl.is. Dass die Beben in fünf Kilometern Tiefe auftreten, sei ein Anzeichen für Magma-Aktivität, doch wann eine Eruption erfolgt, könne niemand genau sagen. Noch nicht.
