Erdbeben und Vulkanausbrüche
Grindavík: Bisheriger Gesamtschaden auf weit über 100 Mio. Euro geschätzt
Wer will das noch bezahlen? Nach den bisherigen vulkanischen Schäden liegt der geschätzte Gesamtverlust in der isländischen Hafengemeinde Grindavík bei bis zu 17 Milliarden ISK, was rund 110 Millionen Euro entspricht.
Zwar ist die Bewertung der Schäden an Infrastruktur und Geschäftsgebäuden noch nicht exakt berechnet. Aber schon jetzt scheint klar: Die Stadt blickt nicht nur aus seismischen Gründen, sondern auch finanziell in einen ruinösen Abgrund.
Die aktuellen Zahlen gab Jón Örvar Bjarnason, Leiter der Hauptabteilung der isländischen Naturkatastrophenversicherung, diese Woche auf einem Seminar über Erdbebenrisiken auf der Atlantikinsel bekannt. Die Veranstaltung wurde von der Vereinigung isländischer Ingenieure organisiert.
Bewertung von Infrastruktur- und Industrieanlagen noch ausstehend
Bjarnason erklärte, dass die Bewertung der Versorgungssysteme, der Hafeninfrastruktur und wertvoller Immobilien wie Industrieanlagen noch nicht abgeschlossen sei. Bekannt ist aber auch hier: Viel von dieser Infrastruktur wurde bereits durch Risse beschädigt, insbesondere nahe an Verwerfungen der Böden.
„Es sind nicht die Beben, die die Häuser zum Einsturz bringen, sondern die Verwerfungen und Verformungen des Bodens. Alle beschädigten Gebäude wurden inspiziert, aber die abschließende Bewertung steht noch aus“, sagte Bjarnason gegenüber Mbl.is.
Die bislang festgestellte Zahl von 6,9 Milliarden ISK Gesamtschäden für Wohngebäude wird als definitiv noch deutlich steigen. „Der Gesamtbetrag dürfte bis 17 Milliarden erreichen, sofern keine neuen Schäden auftreten“, sagte Bjarnason. Gewaltig für eine Kommune mit (ehemals) weniger als 4.000 Einwohnern.