Isländische Zentralbank hebt Leitzinsen um 1,25 % an

Island erwartet ein deutliches Wirtschaftswachstum in diesem Jahr. Es grassiert aber auch eine hohe Inflation im Inselstaat; es gibt also gleich zwei gute Gründe für die Isländische Zentralbank, den Leitzins zu erhöhen.

Bei ihrer dreizehnten Zinserhöhung in Folge kündigte die Zentralbank ghestern eine Anhebung des Leitzinses um 1,25 % an, womit der Leitzins der Bank auf 8,75 % steigt. Die letzte Anhebung um 1 % fand im März statt.

Darüber hinaus hat der Ausschuss beschlossen, die feste Mindestreservepflicht der Einlageninstitute von 1 % auf 2 % zu erhöhen.

Der Ankündigung zufolge war die Wirtschaftstätigkeit in diesem Jahr bisher stark. Die jüngste Wirtschaftsprognose der Zentralbank geht von einem deutlichen Anstieg des Wirtschaftswachstums aus und erwartet für dieses Jahr ein Wachstum von 4,8 %, was eine deutliche Korrektur gegenüber der vorherigen Prognose von 2,6 % im Februar darstellt.

Diese revidierte Prognose berücksichtigt den erwarteten Anstieg der Inlandsnachfrage und die zunehmende Aktivität der Tourismusbranche, die beide wesentlich zu den optimistischen Aussichten beigetragen haben.

Zinserhöhung dient der Inflationsbekämpfung

Wie die isländische Teitung RÚV feststellte, hat der Präsident der Zentralbank die Notwendigkeit dieser Zinserhöhungen zur Bekämpfung der Inflation betont.

Trotz der zwölf vorangegangenen Zinserhöhungen ist es der Zentralbank jedoch noch nicht gelungen, die Inflation unter Kontrolle zu bringen; die jährliche Inflationsrate lag im April bei 9,9 % und damit weit über dem Zielwert der Bank von 2,5 % (die jährliche Inflationsrate erreichte im Februar mit 10,2 % ihren Höchststand), heißt es bei RÚV.

In der Ankündigung wird darauf hingewiesen, dass die Wahrscheinlichkeit zunimmt, dass sich die Inflation als hartnäckig erweist; die zugrunde liegende Inflation nimmt weiter zu, und große Preissteigerungen werden weiterhin erwartet, so die Zentralbank.

Es sieht so aus, als ob der Inflationsdruck in diesem und im nächsten Jahr deutlich höher sein wird als bisher erwartet. Darum versucht die Isländische Notenbank, mit Zinserhöhungen die Isländische Krone zu verteuern.

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