Island: Klaffende Erdspalte – Sporthalle in Grindavík nicht zu retten

Der Stadtrat der südwestisländischen Küstengemeinde Grindavík hat diese Woche den Abriss der Sporthalle Hópur beschlossen. Grund dafür ist eine klaffende Erdspalte unter dem Kunstrasen, die durch die massiven seismischen Aktivitäten unter der Stadt entstanden ist.

Das erst 2008 errichtete Sportgebäude fällt damit einer für Grindavík fatalen Abfolge von Erdbeben und Bodensenkungen zum Opfer, die seit Monaten schwer am Gemüt der Bewohner und ihrer Lebensperspektiven nagen.

Im Grunde gilt die Gemeinde seit Start der Serie von Vulkanausbrüchen an der nahegelegenen Sundhnúkur-Kraterkette als unbewohnbar. Tiefe Erdspalten ziehen sich – wie im Video unten zu sehen – durch die ganze Stadt. Immer verbunden mit der leidigen Frage, was als nächstes passiert.

„Es war schon seit einiger Zeit klar, dass das Gebäude irreparabel ist“, teilte Ásrún Helga Kristinsdóttir, Vorsitzende des Stadtrats von Grindavík, nach der Entscheidung zum Abriss in einem Medienstatement mit. „Uns bleibt leider nichts anderes übrig.“

Die letzten Monate haben sprichwörtlich tiefe Spuren hinterlassen

In der Stadt geht man davon aus, dass der Abriss bereits in den nächsten Wochen beginnt. Einige der Materialien des Gebäudes sollen für eine Wiederverwendung gerettet werden. Eine Entschädigung vonseiten der Versicherung für Naturkatastrophen ist laut Mbl.is ebenfalls schon geflossen.

(Bittere seismische Impressionen aus Grindavík)

Dennoch überwiegt in Grindavík natürlich ein Gefühl der Trauer: „Dieses Gebäude war toll für uns. Die Kinder konnten dort spielen, es war ihr soziales Zentrum. Wir werden diese Halle sehr vermissen“, sagte Ásrún Helga Kristinsdóttir.

Fatalerweise wird nun geprüft, ob auch das Hauptgebäude der Hópur-Grundschule abgerissen werden muss. Die erst 2009 in Betrieb genommene Bildungseinrichtung befindet sich auf derselben Spalte wie die Sporthalle. Die letzten Monate haben dort sprichwörtlich tiefe Spuren hinterlassen.

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