Idiotie im Endstadium
Island: Lebensgefahr am Fagradalsfjall-Vulkan nach übergelaufenem Lava-See
Gestern musste ein Teil des Vulkangebietes rund um den seit Monaten speienden Fagradalsfjall evakuiert werden. Kurzfristig bestand für Besucher vor Ort Lebensgefahr.
Was ist geschehen? Wie aus dem Nichts war ein Lava-See übergelaufen und in das Tal Nátthagi gesprudelt. Jenen Ort also, in dem sich für gewöhnlich viele Vulkan-Touristen aufhalten.
Die Hitze soll derart groß und die Gasentwicklung so stark gewesen sein, dass selbst die im Einsatz befindlichen Mitglieder einer freiwilligen Rettungsgruppe den Ort fluchtartig verlassen mussten.
Und dennoch sollen laut einem Bericht auf Iceland Review Dutzende Besucher alle Warnungen ignoriert und weiter den Hügel hinaufgestiegen sein. Von etwa 40 Personen ist die Rede.
Glücklicherweise seien sie nicht von dem gerade zu Beginn sehr schnellen Lavastrom erfasst worden, teilte später die Einsatzleitung aus Grindavík mit. „Sie hätten keine Chance gehabt“, kommentierte ein Sprecher den puren Leichtsinn der betreffenden Besucher.
In einigen Fällen sollen Besucher sogar derart unvorsichtig gewesen sein, dass sie nur noch mit einem Hubschrauber ausgeflogen werden konnten – und zwar direkt zum Polizeiverhör.
So hatten laut Bericht zwei Personen versucht, das seit Wochen nicht mehr zugängliche Bergplateau Gónhóll zu besteigen, nachdem glühende Lava ihnen den Wanderweg abgeschnitten hatte.
Später teilte ein Vulkanologe mit, dass mit solchen Spontanereignissen immer zu rechnen sei. Gemeint sind Lavablasen, die erkaltete Oberflächen rund um den Vulkan durchbrechen und mit großer Kraft abfließen.
Daher ermahnten die vor Ort tätigen Sicherheitskräfte alle Besucherinnen und Besucher des Vulkangebietes nochmals mit Nachdruck, sich nur auf ausgewiesenen Wegen zu bewegen – und vor allem die Anweisungen der Fachleute anstandslos zu beachten.
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sh