Vulkanausbruch in Island: Magma strömt wohl aus einer Tiefe von bis zu 15 Kilometern

Noch gibt es keine Anzeichen dafür, dass die Mitte März gestartete Eruption an der Sundhnúkagígar-Kraterreihe bald endet. Experten halten es nach neuen Messungen für wahrscheinlich, dass das Magma aus einer Tiefe von etwa 15 Kilometern strömt.

„Ausgehend von dem, was ich gestern gesehen habe, scheint der Ausfluss immer noch stabil zu sein. Es ist nicht zu erkennen, dass es weniger wird“, sagte Gunnar Ófeigsson, Leiter der Deformationsmessungen beim isländischen Wetteramt.

Allerdings müsse man mit Prognosen vorsichtig sein, fuhr er fort. „Der Vulkanausbruch kann einfach so aufhören, ohne dass es eine Vorankündigung geben muss. Theoretisch könnte das im Laufe des Tages passieren.“

Laut Ófeigsson dürfte der Magmastrom aus einer sehr tiefen Kammer kommen und sozusagen ohne Zwischenstau in einer der oberen Kammern direkt an die Erdoberfläche gepresst werden. Allerdings stehen die genauen Daten dazu noch aus.

“Es gibt einige komplizierte Umstände in der Kruste“

„Ich würde denken, dass das Magma aus einer großen Tiefe kommt. Tiefer als 10 Kilometer, sogar tiefer als 15 Kilometer“, sagt der Forscher. Ófeigsson vergleicht die aktuelle Eruption mit der am Fagradalsfjall im Jahr 2021, die ja ebenfalls von langer Dauer war.

Konkret: Die aktuelle Eruption ist der vierte Ausbruch in der Kraterreihe Sundhnúkagígar in weniger als vier Monaten. Doch während die ersten drei jeweils nur wenige Tage dauerten, ist jetzt alles anders. Warum ist das so?

Die Frage beschäftigt auch Ófeigsson, gegenüber Mbl.is sagt er.

„Ich denke, wir können darüber nie wirklich eine Aussage machen. Dies ist nur eine Entwicklung des Systems. Es gibt einige komplizierte Umstände in der Kruste, die bestimmen, wie sich diese Eruption entwickelt hat.“

Alles nicht so einfach.

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