3 Kilometer breite Erdspalte
Mittwochabend, 23.14 Uhr: nächster Vulkanausbruch in Island
Am Mittwochabend um 23.14 Uhr kam es in der Nähe der Sundhnúksgígaröð-Kraterreihe auf der isländischen Halbinsel Reykjanes zum nächsten Vulkanausbruch. Vorausgegangen waren seismische Aktivitäten, die gegen 22.00 Uhr begannen.
Am Donnerstagmorgen überquerte Lava die Grindavíkurvegur-Straße. Die Polizei hatte Sperren errichtet, um die inzwischen berühmt gewordene Küstengemeinde Grindavík abzuriegeln. Zur Stunde liegen aber keine Berichte vor, dass Lava die Stadt erreichen könnte.
Flüge vom Flughafen Keflavík verlaufen planmäßig, die Infrastruktur zeigt sich bisher weitgehend unversehrt. Die Evakuierung von Grindavík sowie der Blauen Lagune und des Kraftwerks Svartsengi waren nach Bekanntwerden der seismischen Aktivität erfolgreich verlaufen.
Der Vulkanausbruch wird als kleiner eingestuft als der letzte im August. Experten schätzen die Länge der Erdspalte auf etwa 2,5 bis 3 Kilometer zwischen Sýlingarfell und Stóra Skógfell. „Im Moment ist die Infrastruktur nicht bedroht“, sagte Vulkanologe Benedikt Ófeigsson zu Iceland Review.
Gäste der Blauen Lagune wurden in andere Hotels gebracht
Interessant ist, dass signifikante Vorzeichen in den Tagen vor dem Ausbruch fehlten. Laut Ófeigsson deutet dies auf eine insgesamt geringere Intensität hin. „Aber das kann sich noch ändern“, sagte der Experte weiter.
(Live-Stream zum Vulkanausbruch in Island)
Noch am späten Mittwochabend bestätigte Hjördís Guðmundsdóttir, Sprecherin des Katastrophenschutzministeriums, die erfolgreiche Koordinierung der Evakuierungen. Demnach wurden die meisten Gäste der Blauen Lagune sicher in andere Hotels gebracht.
Der aktuelle Ausbruch ist die sechste Eruption dieses Jahres in der Region und die siebte in der Sundhnúksgígaröð-Kraterreihe seit 2023. Der letzte Ausbruch ereignete sich im August und endete Anfang September.