Sumardagurinn fyrsti
Island ist diesen Donnerstag bestens gelaunt: Nationalfeiertag = Sommeranfang
Sommeranfang mitten im April? Auf so eine Idee kann man vermutlich nur kommen, wenn einem der Winter so richtig auf den Keks geht. Und blickt man nach Island, könnte an dieser Deutung in der Tat was dran sein, daran haben die Kälte und Schneestürme der letzten Monate einen gehörigen Anteil.
Aber: Die Sache mit dem Sommeranfang, der in Island tatsächlich heute gefeiert wird, ist inzwischen mindestens so offiziell wie emotional begründet. Denn schon seit 1971 ist der erste Donnerstag nach dem 18. April ein landesweiter Feiertag. Sumardagurinn fyrsti wird er genannt – der „erste Tag des Sommers“.
Warum das so ist? Die Antwort liegt im altisländischen Kalender, der ganz schnörkellos mit nur zwei Jahreszeiten auskommt. Mit Sommer und Winter nämlich, wobei die Isländer – aus Gründen – nur den Sommerbeginn feiern. Und das ist eben heute, der erste Tag des altisländischen Monats Harpa.
Man grüßt den Sommer und bedankt sich ehrfürchtig beim Winter
Traditionell wünscht man sich an diesem Tag in Island einen schönen Sommer und sagt „danke“ (und insgeheim „Auf Nimmerwiedersehen“) zum Winter. Das macht „Gleðilegt sumar og takk fyrir veturinn!“ wahrscheinlich zum meistgehörten Ausspruch an diesem Donnerstag.
Da ist nur ein Haken: Nach dem Volksglauben gibt es nur dann einen guten Sommer, wenn der Übergang von Winter zu Sommer frostig und vom Wetter her eher schlecht verläuft. Blöderweise sieht es diesmal aber flächendeckend nach recht gutem Wetter aus. Hoffen wir also das Beste.
In jedem Fall bleiben die Schulen am ersten Sommertag des Jahres in Island geschlossen, sodass es auch unabhängig von der Wetterfrage klare Gewinner gibt. Viele Geschäfte bleiben ebenfalls geschlossen oder haben eingeschränkte Öffnungszeiten. Der Feiertag soll schließlich (fast) allen Isländern gehören.
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