Wunderbar, aber auch fragil
Island: Neu entdecktes Höhlensystem am See Mývatn vorübergehend geschlossen
Wunderbar, aber auch fragil: Ein neu entdecktes Höhlensystem in der Nähe des nordisländischen Sees Mývatn ist von der staatlichen Umweltbehörde kurzfristig geschlossen worden, um die Konditionen für den Zugang zu klären.
Fotos: Isländische Umweltbehörde / Umhverfisstofnun
Die Sperrung gilt seit diesem Dienstag und ist auf gut zwei Wochen angesetzt. In dieser Zeit versuchen Forscher, die Höhle nicht nur zu kartieren und digital zu scannen, sondern auch einen gangbaren Weg hindurch zu markieren. Einen Weg, der das kostbare „Innenleben“ der Höhle nicht zerstört.
Die Umweltbehörde erhielt erst kürzlich den Hinweis auf die Entdeckung, als ein Bautrupp in der Nähe des Mývatn die Fundamente für ein neues Gebäude legte. Als man durch Zufall das „Dach“ der Höhle öffnete, kamen einzigartige und empfindliche Mineralformationen zum Vorschein, die mit der geothermischen Umgebung in enger Verbindung stehen.
Experten der Umweltbehörde unternahmen seither mehrere Erkundungstouren in die Höhle und stellten fest, dass sie vor ihrer Öffnung wahrscheinlich mit heißer, geothermischer Luft angereichert war.
Diese besonderen Bedingungen führten zu den einzigartigen Formationen, die womöglich bald besichtigt werden können. Manche dieser Formationen erstrecken sich laut Iceland Review über mehrere Quadratmeter des Höhlenbodens (s. Bildergalerie).
Es ist gut möglich, dass sich da eine völlig neue Naturattraktion im Norden Islands sprichwörtlich aufgetan hat. Vor allem aber tut die Umweltbehörde gut daran, Vorsicht walten zu lassen und das System sorgfältig zu prüfen.
Der See Mývatn befindet sich im Bereich des Krafla-Vulkansystems. Am Nordostufer liegt das Dorf Reykjahlíð, das als Homebase für Ausflüge in die Umgebung dienen kann. So auch zur Höhle? Die kommenden 14 Tage werden zeigen, wie es hier weitergeht.
