Weniger = mehr
Island: Neue Benzinsteuer soll E-Umstieg steigern
Das isländische Wirtschaftsministerium hat Pläne zur Einführung einer Kilometersteuer für Benzin- und Dieselfahrzeuge angekündigt. Die Abgabe soll die derzeitigen Steuern auf Öl und Benzin ersetzen, die beim Kauf fossiler Brennstoffe fällig werden.
Wenn das neue System verabschiedet wird, soll es einen kontinuierlichen finanziellen Anreiz für den Umstieg auf erneuerbare Energien bieten. Weniger fahren = Preisvorteil, lautet grob gesagt die Gleichung, die hinter dem Plan steckt.
Der Gesetzentwurf soll im kommenden Herbst dem Parlament Alþingi vorgelegt werden. Sollte er verabschiedet werden, würde er am 1. Januar 2025 in Kraft treten. Neben den gefahrenen Kilometern würde dann auch das Gewicht der Fahrzeuge für die Höhe der Steuer berücksichtigt.
Zu den wichtigsten Eckpunkten des Vorschlags gehört ein fester Satz pro Kilometer für Fahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 3.500 Kilogramm oder weniger, da diese laut Iceland Review im Allgemeinen einen ähnlichen Straßenverschleiß verursachen.
Feststellung des neuen Kilometerstandes durch zugelassene Prüfstelle
Für Fahrzeuge mit einem Gesamtgewicht von mehr als 3.500 Kilogramm wird der Steuerbetrag auf der Grundlage des Gesamtgewichts unter Verwendung eines spezifischen Gewichtsfaktors berechnet. Heißt: Ab da steigt die Steuer mit dem Gewicht, was vor allem den Lkw-Bereich tangieren wird.
Die Steuer wird auf der Grundlage einer Schätzung der durchschnittlichen monatlichen Kilometerleistung gezahlt und bei der Feststellung des neuen Kilometerstandes durch eine zugelassene Prüfstelle abgerechnet.
Die Erhebungsmethode ähnelt damit der Art und Weise, wie Versorgungsunternehmen den häuslichen Energieverbrauch in Rechnung stellen. Man darf gespannt sein, wie das Gesetz in der Bevölkerung angenommen wird.