Sehenswert, aber auch gefährlich
Island: Neues Alarmsystem am Schwarzen Strand von Reynisfjara soll für mehr Sicherheit sorgen
Der Schwarze Strand von Reynisfjara gehört zu den meist empfohlenen Sehenswürdigkeiten im Süden von Island. Daher ist es keine Seltenheit, dass hier – unweit der Nationalstraße 1 (Þjóðvegur 1) – ein für Island noch immer untypischer Menschenandrang herrscht.
Schwarz ist der Strand deshalb, weil er vulkanischen Ursprungs ist. Dicke Basaltblöcke im Rücken verdeutlichen den urzeitlichen Zusammenhang. Vor allem aber übt die für Strände ganz und gar unübliche Farbe eine Faszination aus, der sich auch schon Hollywood hingegeben hat. Und zwar mehrfach, wie „Gastauftritte“ in Game of Thrones, Star Trek oder dem Bibel-Schinken Noah zeigen.
Aber: Die Wellen am Reynisfjara-Strand gelten als derart unbeständig und in ihrem Ausmaß unvorhersehbar, dass man sie als schlichtweg gefährlich bezeichnen muss. Experten jedenfalls warnen inständig davor, der Brandung zu nahe zu treten.
Sie habe die Kraft, Menschen mit sich zu ziehen, heißt es. Und tatsächlich ist es erst zwei Wochen her, dass die Küstenwache ein Paar aus den Wellen befreien musste. Der aus den Fluten geborgene Herr, ein Mann in den 70ern, überlebte die Aktion leider nicht.
Aus diesem und anderen Anlässen beschäftigen sich die isländischen Behörden nun wieder mit einem Alarmsystem, das Besucherinnen und Besucher am Strand von allzu leichtsinnigen Spaziergängen oder gar dem Sprung in den Atlantik abhalten soll.
Rot steht für die höchste Warnstufe am Schwarzen Strand von Reynisfjara
Im Gespräch ist eine Art Gefahrenampel, die je nach Wellengang und Witterung die Farbe ändert. Rot, so berichtet Mbl.is, soll dabei für die höchste Warnstufe stehen, die es am Strand von Reynisfjara gibt. Angeblich steht auch die temporäre Schließung zur Debatte, wenn die Wellen zu hoch zu werden drohen.
Die Idee des Alarmsystems köchelt schon seit gut zwei Jahren vor sich hin, scheiterte zwischenzeitlich jedoch an Streitigkeiten zwischen einigen Landbesitzern und der isländischen Regierung. Man war sich uneinig, wie die Umsetzung einer solchen Warnampel aussehen könnte.
Inzwischen sitzt man aber wieder am Tisch, was nicht nur die beteiligten Sicherheitsexperten gutheißen. Anscheinend läuft es auf ein zweistufiges System hinaus, bestehend aus Warnflaggen und besagter Ampel bzw. Blinklichtern, um die Gefahrenstufen kenntlich zu machen.
Der Strand von Reynisfjara ist etwa 180 Kilometer von der isländischen Hauptstadt Reykjavík entfernt. Es handelt sich um einen der südlichsten Punkte der Insel. Gestern sollen die Wellen niedrig und die Flut ganz und gar ungefährlich gewesen sein.
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