Verstoß gegen Corona-Auflagen
Polizei sprengt Gottesdienst in Island wegen Corona
Es gehört zu den bitteren Erkenntnissen unserer Zeit, dass Glaubensausübung und Corona nur bedingt zueinander passen. Mehr noch: dass Glaubensausübung in bestimmten Fällen schlichtweg Ausdruck von Unvernunft bedeuten kann.
Neuestes Beispiel: In der Innenstadt der isländischen Hauptstadt Reykjavík musste am Sonntag ein katholischer Gottesdienst polizeilich gestoppt werden, weil die Teilnehmenden gegen die landesweit gültigen Versammlungsauflagen verstoßen haben.
Die derzeitige Grenze liegt in Island für Gottesdienste bei 10 Personen – anwesend waren jedoch 51 Gläubige. Eine Personenzahl, die sogar das aktuell erlaubte Maximum bei Beerdigungen übertroffen hätte. Hier wären den geltenden Regelungen zufolge bis zu 50 Anwesende erlaubt.
Und leider, berichtet The Reykjavík Grapevine, ist es nicht das erste Mal, dass es in dem Gotteshaus in den letzten Wochen zu einem veritablen Polizeieinsatz gekommen ist.
Denn bereits am 1. Weihnachtstag hatten Uniformierte an Ort und Stelle einen Gottesdienst mit weit über 100 Teilnehmenden auflösen müssen.
Viele Gäste trugen dabei keinen Mund-Nasen-Schutz. Auch die 2-Meter-Abstandsregel wurde, allein schon der großen Personenzahl wegen, nicht eingehalten.
Die katholische Kirche ist in Island hinter der Nationalkirche die zweitgrößte Gemeinde, wobei sie lediglich 4 Prozent der Bevölkerung repräsentiert. Sie hat also etwa 14.000 Mitglieder, meist Einwanderer.
Mit Blick auf das Verhalten mancher Katholiken im Land wird The Reykjavík Grapevine deutlich. In einem Kommentar heißt es: „Aus irgendeinem Grund hat die isländische Nationalkirche im Gegensatz zu den Katholiken keine Probleme, die geltenden Corona-Regeln ohne Zwischenfälle durchzusetzen.“
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sh