Wirtschafts- und Reiseboom nach Corona?
Islands Prognose für 2022: Weniger Touristen als früher – aber mit mehr Geld
„Wir erwarten ein ziemlich schnelles Wachstum in der Reisebranche“, hat dieser Tage Jón Bjarki Bentsson mitgeteilt. Er ist Chefökonom der Bank Íslandsbanki, die den für Island so wichtigen Tourismussektor ganz besonders im Blick hat.
Für die Jahre danach wird mit moderatem Wachstum gerechnet. Das Niveau von 2018, als 2,3 Millionen Menschen nach Island reisten, wird demnach nicht erreicht werden – jedenfalls nicht auf Anhieb.
Deutet sich hier für Island ein langfristiger Verlust an? Nicht unbedingt, schätzt Bentsson, der einen interessanten Klientelwechsel für möglich hält. Und zwar weg von den Schnäppchen-Jägern der Vor-Corona-Jahre – hin zu deutlich zahlungswilligeren Besuchern.
Kommt es so, kalkuliert Bentsson, „dann könnten uns viel weniger Touristen als die 2,3 Millionen aus dem Jahr 2018 durchaus vergleichbare Auslandseinnahmen bringen“. Außerdem will man bei der Bank einen weiteren möglichen Trend erkannt haben: den Dauerurlauber.
„Es gibt Anzeichen dafür, dass die Touristen in Zukunft länger bleiben als vor der Pandemie. Diese Leute tragen dann mehr zur nationalen Wirtschaft bei als diejenigen, die früher nur für ein Wochenende gekommen sind.“ Ob die Rechnung des Ökonomen aufgeht? Man wird sehen.
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