Einwohnerzahl setzt zum Überholen an
Nur noch 400.000-mal „Mäh“: Schafbestand in Island so niedrig wie seit 1861 nicht mehr
Nach Daten des isländischen Landwirtschaftsministeriums gibt es in Island nur noch ein paar tausend mehr Schafe als menschliche Einwohner. Kippt das Verhältnis in den kommenden Jahren, darf das auf der Insel wohl als echte Zäsur betrachtet werden.
Im Winter 2020 ergab eine offizielle Zählung, dass der Schafbestand bei 400.724 Schafen lag. Das waren etwa 15.000 weniger als noch ein Jahr zuvor. Der Rückgang betrug 3,6 Prozent.
Damit erlebt Island gerade seine geringste Schafpopulation seit 160 Jahren. Stichjahr für den Vergleich ist 1861, als eine tödliche Schorfepidemie die Zahl der isländischen Schafe auf 327.000 drückte.
Den Gegenpol dazu markierte das Jahr 1977, als der Schafbestand in Island mit fast 900.000 Tieren wohl seinen endgültigen Höchststand erreichte. Denn: Anzeichen für eine Trendumkehr sind derzeit nicht auszumachen, weil es inzwischen eben nicht mehr Seuchen sind, die den Bestand dezimieren, sondern das veränderte Konsumverhalten der Menschen.
So berichtet Iceland Review von wirtschaftlichen Verschiebungen hin zu anderen Fleischsorten. In den letzten Jahren hätten vor allem Geflügel und Schwein dem Schaf zu schaffen gemacht, heißt es. Auf Island leben übrigens rund 360.000 Menschen.
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