Facebooktwitterpinterestrssinstagram

Spurensuche am Untergrund

Vorhersage neuer Vulkanausbrüche in Island immer schwieriger

Die chemische Zusammensetzung bei den letzten vier Eruptionen in der Kraterreihe Sundhnúkagígar auf der Reykjanes-Halbinsel deutet darauf hin, dass das Magma aus mehreren Kammern stammt, die in einer Tiefe von etwa fünf Kilometern nahe beieinander liegen.

Grindavik Vulkanausbruch Island
Immer schwieriger vorhersehbar? Lavastrom auf der Reykjanes-Halbinsel. (Symbolbild: Tetiana Grypachevska)

Dies geht aus einer Studie hervor, die von Wissenschaftlern des Instituts für Geowissenschaften der Universität Island in Zusammenarbeit mit dem isländischen Wetterdienst durchgeführt wurde und deren Ergebnisse im Wissenschaftsmagazin Science veröffentlicht wurden.

Das Ergebnis der Studie deutet darauf hin, dass es schwierig sein könnte, die nächsten Eruptionen und ihr Verhalten vorherzusagen. Die Studie basiert auf Daten die bei den Eruptionen im Dezember 2023 sowie im Januar, Februar und März dieses Jahres stattfanden.

Ziel der Studie war es, durch die Untersuchung der chemischen Zusammensetzung des austretenden Magmas ein besseres Verständnis über jede Eruption zu erlangen. Zwingend benötigtes Wissen, da es auf Reykjanes längst ums große Ganze geht.

Entnommen wurden insgesamt 161 Proben

Die Methodik der Studie beinhaltete unter anderem, dass die Forscher während der vier Eruptionen an vielen Stellen in den Eruptionsgebieten Lavaproben sammelten und die unterschiedliche chemische Zusammensetzung des Magmas untersuchten.

Entnommen wurden insgesamt 161 Proben, was eine viel detailliertere Sammlung als in früheren Studien darstellt. Die Analyse erfolgte am Institut für Geowissenschaften der Universität Island und am Laboratoire Magmas et Volcans der französischen Nationalen Forschungsgemeinschaft (CNRS) in Clermont-Ferrand.

Das Ergebnis war, dass die chemische Zusammensetzung des Magmas sehr variabel ist, was darauf hindeutet, dass es – wie eingangs angedeutet – aus mehreren verschiedenen Kammern in einer Tiefe von etwa fünf Kilometern unterhalb der Kraterreihe stammt.

“…kann schwierig sein vorherzusagen, wann die nächsten Ausbrüche stattfinden“

Außerdem wurde festgestellt, dass die chemische Zusammensetzung von einem Ausbruch zum anderen variiert, was auf Veränderungen in den Magmakammern im Zuge der fortschreitenden vulkanischen Aktivität auf der Reykjanes-Halbinsel hindeutet.

„Da sich unter Svartsengi möglicherweise mehr als eine Magmakammer befindet, kann es schwierig sein vorherzusagen, wann die nächsten Ausbrüche stattfinden werden“, sagt Simon William Matthews, Experte für Geochemie am Institut für Geowissenschaften der Universität Island.

Die Studie betont auch, dass die Analyse der chemischen Zusammensetzung von Magma genauere Informationen liefert, die bei der Interpretation geophysikalischer Daten helfen und zu einem besseren Verständnis des Verhaltens von Vulkanen führen werden.

Unser QUIZ zum Thema ISLAND

Tags:

Sie wollen diesen Beitrag teilen?

Facebooktwitterredditpinterestmail
Subscribe
Benachrichtige mich zu:
guest

0 Comments
älteste
neuste
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anzeigen