Gefahr durch Explosionen
Vulkanausbruch in Island: Laute Explosionen an der Eruptionsstelle
An der Eruptionsstelle des Litli-Hrútur sind regelmäßig laute Explosionen zu hören. Der Grund für die Knallgeräusche sind Methanexplosionen.
Dies berichtet das isländische Wetteramt auf seiner Facebook-Seite.
Demnach kann sich, wenn Lava über eine bewachsene Fläche fließt, Methangas bilden, wenn die Vegetation nicht vollständig verbrannt ist. Das Gas sammelt sich dann in den Lücken und Hohlräumen des Lavastroms an.
„Es vermischt sich mit Sauerstoff, und wenn es mit einer brennenden Glut oder Flamme des Vulkanausbruchs zusammenstößt, kommt es zu einer Explosion.“
Nach Angaben des isländischen Wetteramtes gibt es Gründe, diese Gefahr zu meiden und nicht zu nahe an den Rand des Lavastroms zu gehen. Anders ausgedrück: Das Wetteramte fordert die Menschen auf, dem Lava fernzubleiben.
Jede Sekunde etwa 40-72 kg Schwefeldioxid freigesetzt
Das Wetteramt weist ausdrücklich darauf hin, dass der Vulkansusbruch am Litli-Hrútur weiterhin sehr aktiv ist. Messungen am Montag zeigten, dass jede Sekunde etwa 40-72 kg Schwefeldioxid (SO2) in die Atmosphäre freigesetzt werden, was etwa genausoviel bei Messungen zuvor festgestellt wurde.
Gestern gab es an den Ausbruchsherden Nordwinde von 5-10 m/s, d.h. die Luftverschmutzung breitete sich weiter nach Süden aus.
Heute werde es in dem Gebiet einen langsamen Richtungswechsel geben, sodass die Möglichkeit besteht, dass sich die Gasverschmutzung in der Nähe des Vulkanausbruchs ansammele, so das Wetteramt.
Das Bild zeigt SO2-Messungen an der Oberfläche von Litla-Hrút in den letzten drei Tagen. Die Werte lagen vorgestern mehrmals über 350 µg/m3, was oberhalb des gesundheitlich vertretbaren Wertes im 1-Stunden-Mittel liegt, und einmal über 1600 µg/m3, was einer äußerst ungesunden Luftqualität entspricht.
Die Luftverschmutzungsvorhersage kann hier abgelesen werden: vedur.is.
2021 hat die Weltgesundheitsorganisation ihre Luftgüte-Richtlinie bezüglich der SO2-Belastung nach unten hin angepasst. Die neue Empfehlung bei Schwefeldioxid liegt bei 40 µg/m3 im 24-Stunden-Mittel.