Vorbereitung für den Ernstfall
Island: Wegen drohendem Vulkanausbruch Evakuierungsplan für Grindavík veröffentlicht
Das Amt für Katastrophenschutz und Notfallmanagement hat einen Evakuierungsplan für die auf der isländischen Halbinsel Reykjanes gelegene Gemeinde Grindavík veröffentlicht. Der Plan gilt für den Fall eines Vulkanausbruchs oder eines großen Erdbebens.
Ein Erklärungsbild zeigt die Fluchtwege innerhalb und außerhalb der Stadt auf. Angezeigt sind die wichtigsten lokalen Einrichtungen und Sammelstellen. Die potenziellen Fluchtwege aus Grindavík führen über Nesvegur, Grindarvíkurvegur und Suðurstrandarvegur.
Es wird darauf hingewiesen, dass im Falle einer Evakuierung eine Aufforderung von der Notrufnummer 112 verschickt wird. Die Bewohner sind dann verpflichtet, ihre Häuser zu verlassen. Alles sehr konkret und nachvollziehbar nach den seismischen Ereignissen der letzten Tage.
Der Plan sieht beispielsweise vor, dass man Notfallausrüstung griffbereit im Haus hat und im Fall der Fälle alle elektrischen Geräte ausschaltet. Auch ist es notwendig, sein Haus mit einem gut sichtbaren Hinweis zu markieren, dass man es verlassen hat.
Der Evakuierungsplan hat bei aller Professionalität auch etwas Gespenstisches
Ferner soll man zu Fuß gehende Evakuierte mit dem Auto mitnehmen, sofern noch Platz ist – und sich in einem Massenhilfezentrum außerhalb von Grindavík melden. Hingewiesen wird auch auf verschiedene Hilfsstationen, die eingerichtet werden.
So zum Beispiel in Kórinn in Kópavogur oder in Vallaskóli in Selfoss. In Grindavík selbst wird es laut Mbl.is eine Sammelstelle am Sportzentrum geben – und zwar für alle, die Hilfe brauchen, um aus der Stadt herauszukommen.
Der Plan hat bei aller notwendigen Detailliertheit und Professionalität irgendwo auch etwas Gespenstisches, das muss man aus der Ferne sagen. Hoffentlich wird er in der Praxis nicht benötigt, was nach Expertenmeinungen wohl die nächsten Tage zeigen werden. Daumen drücken!
Hintergrund: Seit dem Vulkanausbruch am Fagradalsfjall vor etwa zweieinhalb Jahren kommt die Halbinsel Reykjanes nicht zur Ruhe. Zuletzt gab es Erdbebenschwärme und ganz aktuell Bodenhebungen, die von den Sicherheitsbehörden natürlich als Anzeichen für eine mögliche Eruption zu lesen sind.