1990 waren es 34 %
Weltrekord: In Island rauchen nur noch 6 % der Bevölkerung täglich
In einem Interview hat der isländische Herzchirurg Tómas Guðbjartsson mitgeteilt, dass nur noch 6 Prozent der Isländer täglich Zigaretten oder Zigarren rauchen. Im globalen Vergleich ist dies eine außergewöhnlich niedrige Quote.
Dennoch hält es Guðbjartsson für ratsam, den Wert in Island programmatisch unter die Marke von 5 Prozent zu drücken. „Ich träume davon, auf internationalen Konferenzen zu verkünden, dass wir Isländer eine Raucherquote von unter 5 Prozent erreicht haben“, sagte er.
Wir sollten dieses Ziel anstreben, und wir kommen ihm immer näher“, fuhr er fort. Vor allem: Laut der isländischen Gesundheitsbehörde rauchten 1990 noch etwa 34 Prozent aller Isländer zwischen 18 und 69 Jahren täglich. Bis 2023 sank der Wert auf nur noch 6 Prozent.
Als Herz- und Lungenspezialist behandelt Guðbjartsson häufig Patienten mit Herzinfarkten oder Lungenkrebs, was oft mit Tabakkonsum in Verbindung steht. Dies weckte sein Interesse an Prävention, statt immer nur nachträglich einzugreifen.
Wir waren erfolgreich darin, die Raucherquote bei Erwachsenen zu senken
In dem Interview betonte er, die Reduzierung der Raucherquote könne das Gesundheitssystem weiter stark entlasten. „Wir waren besonders erfolgreich darin, die Raucherquote bei Erwachsenen zu senken. Damit teilen wir wahrscheinlich einen Weltrekord mit Schweden“, schätzt der Mediziner.
Dennoch ist auch in Island nicht alles Gold, was glänzt. Denn der Konsum verschiebt sich hin zu anderen Suchtstoffen. So konsumierten laut Iceland Review im Jahr 2023 etwa 11,5 Prozent der Isländer ab 18 Jahren täglich Nikotinbeutel – ein Anstieg von 4,1 Prozent seit 2020.
Auch die Nutzung von E-Zigaretten stieg im selben Zeitraum leicht an. Etwa 5 Prozent der Bevölkerung verwenden sie derzeit, wobei Guðbjartsson zufolge trotz aller Bedenken sowohl bei Nikotinbeuteln als auch bei E-Zigaretten das Risiko in Bezug auf Lungenkrebs untergeordnet sei.
