Außergewöhnlicher Zwischenfall in Island
Gefährlicher Fang: WW2-Torpedobombe in Netz von Fischtrawler
Die Fischfabrik der Akureyri Fishing Company wurde an diesem Dienstag vorsorglich evakuiert, nachdem die Besatzung eines Trawlers eine Torpedobombe in ihrem Fangnetz entdeckt hatte. Der gewaltige Sprengsatz wurde erst am Ende der Fangtour gefunden.
Anfangs hielten die Crewmitglieder den Fund für ein altes Eisenfass, stellten aber bei näherer Betrachtung fest, dass es sich um etwas ganz anderes handelte. „Es wurde Kontakt zu den Sprengstoffexperten der Küstenwache aufgenommen“, teilte das Unternehmen mit.
Aus Sicherheitsgründen wurde entschieden, das Gelände in einem Umkreis von 100 Metern um den Pier zu evakuieren und die Verarbeitung vorübergehend einzustellen. Ein Spezialeinsatzteam der Küstenwache machte sich noch am Dienstag an die Arbeit.
80 Jahre nach dem Krieg: Vorbereitung zur Sprengung auf offener Seen
Laut Medienberichten war es Auftrag der Spezialkräfte, den Torpedo für die sichere Zerstörung vorzubereiten. Ásgeir Erlendsson, Informationsbeauftragter der Küstenwache, teilte mit, bei Torpedobomben handele es sich um Seeminen, die dazu bestimmt waren, U-Boote oder Schiffe zu versenken.
Während des 2. Weltkriegs wurden große Mengen solcher Bomben in den Gewässern rund um Island und andere Teile Europas platziert. Leider stellen sie trotz der knapp 80 Jahre, die ins Land gezogen sind, noch immer eine Gefahr für die Schifffahrt dar.
Üblicherweise werden solche Bomben an einen sicheren Ort mit ausreichender Wassertiefe gebracht und dort gesprengt. Erlendsson betont laut Mbl.is, dass die genaue Art des Fundes zunächst überprüft werden müsse – in Zusammenarbeit mit der Polizei.