Stadtteil Bolderāja
Lettland: Bär in Rīga gesichtet
Ein Braunbär wurde in Rīga gesichtet. Er hielt sich in der Nähe des Flusses Buļļupe auf, das bestätigte die Naturschutzbehörde (DAP) am 21. April gegenüber der Nachrichtenagentur LETA.
Der Bewegungsrichtung nach zu urteilen, scheint er sich weiter in Richtung Ķemeri-Nationalpark zu bewegen. Die genaue Route des Bären könne nur ermittelt werden, so die DAP-Vertreterin Elīna Ezeriņa, wenn der Bär mit einem GPS-Sender ausgestattet wäre, aber bisher sei in Lettland noch kein solcher Auftrag erteilt worden.
Ezerina fügte hinzu, dass Bären in kurzer Zeit sehr große Entfernungen zurücklegen können, auch über natürliche Hindernisse wie Flüsse hinweg.
Vielleicht habee er bereits den nahe gelegenen Lāčupe („Bärenfluss“) überquert, so Ezerina gegenüber LETA, wie das Nachrichtenportal Delfi.lv berichtet.
Braunbären (Ursus arctos) sind in Lettland besonders geschützt. Jüngste Beobachtungen haben gezeigt, dass sich Bären in Lettland wieder vermehren, nachdem sie jahrzehntelang nur gelegentlich gesichtet wurden.
Die Naturschutzbehörde und andere Umweltexperten drängen daher auf eine breitere Aufklärung der Öffentlichkeit, damit jeder zumindest das Minimum wisse, was zu tun sei, wenn er einem Braunbären begegnet.
Der DAP rät: „Wenn Sie einen Bären in freier Wildbahn sehen, der Sie aber nicht sieht, gehen Sie schnell in die entgegengesetzte Richtung, aber laufen Sie nicht weg und verhalten Sie sich ruhig. Wenn der Bär Sie entdeckt hat, gehen Sie zurück, aber drehen Sie ihm nicht den Rücken zu.“
Braunbären in Lettland
Weibliche Bären können bis zu 150 Kilogramm schwer werden, während männliche bis zu 300 Kilogramm schwer werden können. Der Braunbär kann mehr als 30 Jahre alt werden und hat keine natürlichen Feinde.
Braunbären sind typische Bewohner großer Wälder. In der Mischwaldzone bevorzugen sie größere und ältere Nadel- und Mischwälder, die von bewachsenen Lichtungen, Brandflächen, Sümpfen und Gewässern umgeben sind.
Bären überwintern in natürlichen Verstecken, möglichst trocken und in der Nähe von Gewässern. Der Bär ist im Alltag nicht aggressiv und vermeidet im Allgemeinen den Kontakt mit Menschen. Er kann für den Menschen gefährlich werden, wenn er beim Winterschlaf gestört wird, wenn er verletzt ist oder wenn ein Bärenweibchen Junge hat.
Rigaer Stadtteil Bolderāja
Die Sichjtung des Bären erfolgte im Rigaer Stadtteil Bolderāja. Er liegt am linken Ufer des Flusses Daugava im Bezirk Kurzeme. Bolderāja begann wahrscheinlich als Fischerdorf.
Das Gebiet ist mindestens seit dem 10. Jahrhundert und möglicherweise noch länger besiedelt, doch gibt es keine eindeutigen Beweise, da der Flusslauf der Daugava sich im Laufe der Zeit verändert hat.
Im Jahr 1606 wurde das Gebiet zu einer polnischen Zollposten. Die während der polnischen Ära im Jahr 1603 errichteten Holzhäuser sind möglicherweise die ältesten in Riga.
Bolderāja war der letzte Stadtteil, der 1924 der Stadt Riga hinzugefügt wurde.
Der Stadtteil, der hauptsächlich aus Privathäusern und Flachbauten bestand, aber das Bild der Siedlung änderte sich signifikant, als in den 1970er Jahren von der sowjetischen Regierung fünf- bis neunstöckige Wohnblocks gebaut wurden. Die Bevölkerung von Bolderāja ist überwiegend russischsprachig.