Wie aus einer anderen Zeit
Für den Fall: Lettische Gemeinden markieren (Luft-)Schutzräume
Was für Zeiten: Der staatliche Rettungsdienst VUGD hat in der lettischen Region Vidzeme mehr als 900 Keller auf ihre Eignung für den Einsatz in militärischen (und sonstigen) Notfällen geprüft. Erste Gemeinden beginnen bereits, „Schutzraum“-Schilder an öffentlichen Gebäuden anzubringen.
Die Sporthalle von Smiltene ist die erste Einrichtung in der Gemeinde, die ein grünes Schild mit einem entsprechenden Fluchthinweis erhalten hat. Im Keller der Halle befinden sich drei Umkleideräume und ein Aufenthaltsraum, in denen bis zu 100 Menschen untergebracht werden könnten.
Insgesamt wurden allein in Smiltene fast 80 Kellerräume inspiziert, von denen 13 vollständig und 22 nur teilweise den Anforderungen entsprechen. Traurig, aber wahr: Die Maßnahmen zeigen ganz unmittelbar, wie konkret die Sorge vor einer militärischen Eskalation an der NATO-Ostflanke inzwischen ist.
„Als Gemeinde sehen wir, dass diese teilweise konformen Keller noch verbessert werden müssen. Wir werden im Haushalt prüfen, was erforderlich ist, damit wir sie auch an diese Schutzmöglichkeiten anpassen können“, teilte die VUGD in einer Stellungnahme mit.
Interesse von Privatpersonen an dem Thema noch gering
Fest steht auch, dass man die Anzahl von Schutzräumen in der Gemeinde Smiltene über den aktuellen Bestand hinaus signifikant erhöhen will. Konkrete Kriterien hierfür liegen bereits auf dem Tisch.
„Die Räume müssen für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Es dürfen keine Strom- oder Wasserleitungen durch sie verlaufen. Und es wird geprüft, ob es zwei Eingänge und Evakuierungsausgänge gibt“, so die VUGD weiter.
Bewohner von Mehrfamilienhäusern sind außerdem aufgerufen, sich an die Hausverwaltungen zu wenden, um die Eignung von Kellern als Schutzraum zu überprüfen. Allerdings sei das Interesse von Privatpersonen an dem Thema noch gering, berichtet Lsm.lv. Hoffentlich behalten sie recht.