Reiseziele in Lettland
Der Gauja-Nationalpark – Flusslandschaften und Ruinen
Kurz-Zusammenfassung:
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Der Gauja-Nationalpark liegt rund 60 Kilometer von Riga entfernt und ist per PKW und Bahn bequem zu erreichen.
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Das Schutzgebiet ist etwa 9.000 Quadratkilometer groß und wird vielerorts malerisch von der Gauja durchzogen, Lettlands längstem Fluss.
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Der Gauja-Nationalpark ist ideal für Wanderer und Radfahrer – er ist stark bewaldet und bekannt für seinen Artenreichtum an Pflanzen und Vögeln (Zutritt nicht überall erlaubt!).
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Auch kulturell wie geschichtlich wird in der Region viel geboten: Es gibt etwa 500 historische Bauten, Ruinen und Monumente zu bewundern (Tipp: Bei Araisi gibt es einen sehenswerten Nachbau einer steinzeitlichen Pfahlbausiedlung).
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Für Spaß und Spannung sorgen beispielsweise Floßfahrten auf der Gauja oder die Bobbahn von Sigulda (Sommer wie Winter).
Der Natur- und Wandertourismus erfreut sich in Lettland immer größerer Beliebtheit. Der Gauja-Nationalpark ist das größte Naturschutzgebiet des Baltikums und gilt neben der Altstadt Rigas als wichtigstes Reiseziel Lettlands.
Das Land bietet nahezu einzigartige Möglichkeiten, Badereisen und/oder Städtetouren mit einem Abstecher ins vielerorts unberührte, nicht selten atemberaubend schöne „Hinterland“ zu verbinden. Vor allem der „Gauja“ geizt nicht mit seinen Reizen. Das rund 9.000 Quadratkilometer große Schutzgebiet trägt den Namen des mit über 450 Kilometern längsten und gleichzeitig schönsten Flusses in Lettland.
Traumhaft schöne Flusslandschaften
Malerisch, teils unwirklich schön schlängelt sich die Gauja durchs bis zu 90 Meter tiefes Urstromtal, flankiert von mal mehr und mal weniger tiefem Rot des für die Region typischen Sandsteins. Eine Reihe von Aussichtspunkten gewähren besten Blick auf das über zig Jahrtausende gewachsene Zusammenspiel von Wasser und Fels.
Abseits des Flusses besticht das 1973 (als erstes in Lettland) gegründete Naturschutzgebiet durch seinen dichten und vor allem im Herbst äußerst farbenfrohen Waldbestand (ca. 50% des „Gauja“ sind bewaldet), durch Seen, Moore und kleinere Anhöhen. Idealer Lebensraum für mehr als 900 Pflanzen- und etwa 150 Vogelarten.
Zugang teilweise verboten
Entsprechend erhält man als Besucher auch nicht überall Zugang. Zu selten und wichtig sind einzelne Bestände und Lebensformen des Schutzgebietes, und man ist seitens der Parkverwaltung nicht bereit, diese dem wachsenden Druck des Tourismus‘ auszusetzen. Vorbildlich.
Zu entdecken gibt es in den überwiegend frei zugänglichen Bereichen des Nationalparks eh mehr als genug, wobei neben den bereits benannten Vorzügen landschaftlicher Art auch Geschichtliches bzw. Kulturelles eine große Rolle spielt.
An die 500 Bauten, Ruinen und Monumente wie Kirchen, Burgen, Landhäuser oder Mühlen befinden sich verteilt über die Region. Bei Araisi beispielsweise existiert eine dem steinzeitlichen Vorbild originalgetreu nachempfundene Pfahlbausiedlung.
Hinzu kommen mittelalterliche Burgruinen in Sigulda, Cesis und Turaida. Früher, als die drei Orte noch Segewold, Wenden und Treyden hießen, wurde die Gegend um sie herum auch „Livländische Schweiz“ genannt.
Ein bisschen Abenteuer muss sein
Dass bei aller gebotenen Ehrfurcht vor den natürlichen und von Menschenhand geschaffenen Sehenswürdigkeiten des Nationalparks vor allem auch der pure Spaß seinen Raum hat, liegt beileibe nicht nur an den zahlreichen Wander- und Radwegen.
Angeboten werden zum Beispiel Floßfahrten auf der Gauja und als Highlight – man höre und staune – rasante Abfahrten in der Bobbahn von Sigulda, und zwar Sommer wie Winter. Für einen ordentlichen Schuss Adrenalin ist demnach gesorgt.
Der Gauja-Nationalpark liegt rund 60 Kilometer nordöstlich von Riga und ist sowohl per PKW als auch per Bahn bequem erreichbar. Vor Ort helfen mehrere Touristen-Informationszentren (u. a. in Sigulda und Ligatne) bei der allgemeinen Orientierung.
Wer mehrtägig plant, findet auf einem der zahlreichen Zelt- und Campingplätze Gelegenheit, auch die Nacht unter freiem Himmel zu verbringen. Wer es gern etwas weniger naturnah hat, kann sich beispielsweise in Sigulda oder Cesis ein Zimmer nehmen.
Weiterführende Informationen
Da das Gebiet nicht nur riesig ist, sondern die möglichen Aktivitäten auch sehr zahlreich, lohnt sich definitiv der Blick auf die offizielle Webseite des Gauja-Nationalparks – und zwar vor dem Besuch und währenddessen.
Hier finden sich (übrigens auch in deutscher Sprache beschrieben) alle Anlaufstellen inklusive Kontaktadressen und Zusatzinfos (Öffnungszeiten, Preise etc.). Wirklich eine tolle Webseite, die zugleich aber auch beweist, wie professionell der Gauja-Nationalpark inzwischen touristisch erschlossen ist.
Praktischerweise sind die Tipps zu möglichen Aktivitäten thematisch klar gegliedert, sodass man sich gezielt in die Bereiche „Natur“, „Geschichte“, „Kultur“ und natürlich „Freizeitaktivitäten“ einarbeiten kann. Von allem gibt es reichlich – das trifft es wohl am besten.
Webseite: www.entergauja.com
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