Machtkonzentration zu Gunsten der Supermärkte aufbrechen
Lettisches Wirtschaftsministerium will Lebensmittelpreise regulieren
Das lettische Wirtschaftsministerium hat der Regierung vorgeschlagen, die Preiserhöhungen auf Lebensmittel in Geschäften zu begrenzen, berichtet der öffentlich-rechtliche Rundfunk LSM. Ziel ist es, die Preise für Konsumgüter der Grundversorgung um bis zu 20 Prozent zu senken, so Wirtschaftsminister Viktors Valainis.
Bereits im Frühjahr befasste sich die Regierung mit den steigenden Lebensmittelpreisen und beauftragte den Wettbewerbsrat sowie weitere Institutionen, Lösungen zu finden, heißt es bei LSM.
Da alle Vorschläge für den Minister jedoch unzureichend waren, plant das Wirtschaftsministerium nun weiterreichende Maßnahmen.
Preiserhöhungen auf Grundnahrungsmittel begrenzen
„Eine Möglichkeit ist die Begrenzung der Preisaufschläge für bestimmte Produktgruppen“, erklärte Valainis. Zudem könnten Kontroll- und Preisvergleichsmechanismen sowie digitale Werkzeuge zur Überwachung des Preisniveaus eingesetzt werden.
Auch die Struktur der Beziehungen zwischen Supermärkten und Herstellern, bei denen Letztere oft in einer schwächeren Position sind, soll überdacht werden.
„Unsere Preise sind im Vergleich sowohl im Baltikum als auch international auffällig hoch“, fügte Valainis hinzu.
„Es hat sich eine Machtkonzentration zu Gunsten der Supermärkte entwickelt, was negative Folgen für Erzeuger und Verbraucher hat. Deshalb halten wir ein gezieltes Eingreifen für notwendig.“
Die Vorschläge des Ministeriums sind noch im Entwurfsstadium. Der Plan soll innerhalb einer Woche im Koalitionsausschuss besprochen und anschließend der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Der lettische Händlerverband äußerte sich kritisch und sieht Preisregulierungen als nicht zielführend an.