Lettland prüft Anhebung der Altersgrenze für Alkoholkonsum

Das lettische Parlament (Saeima) hat eine Bürgerinitiative zur Prüfung an die Regierung übergeben, die eine Anhebung des Mindestalters für den Alkoholkonsum auf 21 Jahre fordert. 77 Abgeordnete stimmten für die Weiterleitung, Gegenstimmen gab es keine.

Die Initiative mit dem Titel „Alkohol ab 21 Jahren“ fordert ein Verkaufs- und Konsumverbot für alle unter 21 Jahren – inklusive Besitzverbot alkoholischer Getränke. Bei Verstößen sollen dieselben Sanktionen greifen, die bislang für Minderjährige unter 18 Jahren gelten. Zudem schlagen die Initiatoren vor, auch eine verwaltungsrechtliche Verantwortung für Konsumenten unter 21 Jahren einzuführen.

Bewertung bis 2026 – Regierung am Zug

Das Ministerkabinett ist nun beauftragt, die Initiative inhaltlich zu prüfen. Neben der Altersanhebung soll die Regierung laut Saeima auch alternative Maßnahmen in Betracht ziehen, um den Alkoholkonsum junger Menschen wirksam zu reduzieren – unter Berücksichtigung internationaler Erfahrungen und Empfehlungen. Eine endgültige Bewertung soll bis spätestens 31. Oktober 2026 vorgelegt werden.

Junge Gehirne besonders gefährdet

Die Initiatoren argumentieren mit gesundheitlichen Risiken: „Das menschliche Gehirn entwickelt sich bis etwa zum 23. oder sogar 25. Lebensjahr weiter. Alkohol kann in dieser Phase besonders schwere Schäden verursachen und das Risiko einer Abhängigkeit erhöhen“, heißt es in der Begründung.

Deshalb müsse der Zugang zu Alkohol für junge Menschen stärker eingeschränkt werden.

In der Vergangenheit hatten ähnliche Vorstöße in der Saeima keine Mehrheit gefunden. Ob sich dieses Mal politischer Konsens entwickelt, bleibt abzuwarten.

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