Illegaler Überflug am Montag
Verteidigungsministerium bestätigt: Lettlands Luftraum von russischem Flugzeug verletzt
Das lettische Verteidigungsministerium hat bestätigt, dass ein russisches Flugzeug ungenannten Typs am Montag in den Luftraum des baltischen Landes eingedrungen ist. Nicht mitgeteilt wurde, wie lange sich die Maschine dort aufhielt.
„Am 6. November registrierte das Radar der Luftwaffe der Nationalen Streitkräfte eine Verletzung des lettischen Luftraums an der Grenze zu Russland durch ein russisches Flugzeug. Nachdem die Maschine die Grenze illegal überflogen hatte, kehrte es auf russisches Gebiet zurück“, so der Wortlaut.
Als Reaktion auf die festgestellte Verletzung wurden „notwendige Maßnahmen ergriffen, um eine Bedrohung der lettischen Sicherheit zu verhindern“, hieß es in der Erklärung weiter, ohne weiter ins Detail zu gehen.
Bestätigt wurde lediglich, dass über den Zwischenfall „operative Informationen an die NATO übermittelt wurden“. Das Militärbündnis betreibt die Baltic Air Policing Mission, um die Sicherheit des lettischen, estnischen und litauischen Luftraums zu gewährleisten.
Beamter der russischen Botschaft ins lettische Außenministerium einbestellt
Konsequenzen hatte der Vorfall auch auf diplomatischer Ebene. Wie LSM.lv berichtet, wurde bereits am Dienstag ein Beamter der russischen Botschaft in das lettische Außenministerium zitiert, um dort eine offizielle Protestnote in Empfang zu nehmen.
„Das Verteidigungsministerium betont, dass Lettland angesichts der russischen Invasion in der Ukraine den Schutz seiner Landgrenzen, seines Luftraums und seiner Hoheitsgewässer intensiviert“, teilte das Verteidigungsministerium weiter mit.
Solche Vorfälle sind beileibe nichts Neues, wenngleich sich das Gros der illegalen Überflüge russischer Maschinen „für gewöhnlich“ über estnischem Luftraum im Finnischen Meerbusen abspielt. Im Juni 2021 verletzten beispielsweise zwei russische Su-24-Bomber den litauischen Luftraum.
Lettland verbindet im Osten eine rund 280 Kilometer lange Landgrenze mit Russland. Klar ist, dass illegale Überflüge wie zuletzt keine Zufälle oder Versehen sind, sondern kühl kalkuliert. Zu wenig, um den NATO-Bündnisfall auszurufen. Provokation.