„Bedrohung durch zwei autoritäre Nachbarregime“
Nato-Ostgrenze: Zaun an vorrangigen Abschnitten der lettisch-russischen Grenze fertiggestellt
Die lettische Behörde „Valsts nekustamie īpašumi“ (VNĪ) hat die Errichtung eines Zauns an vorrangigen Abschnitten der Grenze zwischen Lettland und Russland planmäßig abgeschlossen. Dies teilte VNĪ-Vorstandsmitglied Jeļena Gavrilova mit. Der Bau umfasst unter anderem die Installation schwimmender Pfeiler und Pontons auf rund acht Kilometern in sumpfigem Gelände.
Die verbleibenden 28 Kilometer des Zauns sollen bis Oktober 2025 fertiggestellt werden, da die Arbeiten in schwer zugänglichen Gebieten erfolgen. Um den Bau zu beschleunigen, wurden die Arbeiten in 18 parallel laufende Abschnitte aufgeteilt. Sechs Bauunternehmen, darunter „Citrus Solutions“ und „Baltic Construction Company“, wurden mit der Umsetzung beauftragt.
Ein bemerkenswertes Kooperationsmodell entstand im September dieses Jahres, als VNĪ in Zusammenarbeit mit den lettischen Streitkräften einen 20 Kilometer langen Zaun fertigstellte. Dabei übernahm VNĪ die Rolle des Generalunternehmers und koordinierte die Beschaffung sowie den Bauprozess.
Innenminister lobt Fortschritte an der Ostgrenze
Innenminister Rihards Kozlovskis betonte, dass die in der Regierungsagenda formulierte Verpflichtung, den Bau des Grenzzauns an den Grenzen zu Weißrussland und Russland bis Ende 2025 abzuschließen, erfolgreich umgesetzt werde.
„Angesichts der Bedrohung durch zwei autoritäre Nachbarregime, die hybride Angriffe auf Lettland und die EU durchführen, stellt der physische Zaun eine Grundlage für unsere Sicherheit dar“, erklärte Kozlovskis.
Als nächsten Schritt kündigte der Minister den Ausbau der Grenze mit intelligenter Infrastruktur an. Dafür stellte die Europäische Kommission zusätzliche 17 Millionen Euro bereit, um den Grenzschutz zu modernisieren und effizienter zu gestalten.
Ein umfassendes Infrastrukturprojekt
Das Zaunbauprojekt erstreckt sich entlang der gesamten 283,6 Kilometer langen lettisch-russischen Grenze. Neben VNĪ, das für die Planung, Beschaffung und Umsetzung verantwortlich ist, sind zahlreiche Organisationen in das Vorhaben eingebunden.
Dazu zählen die Behörde „Lettische Staatswälder“ (“Latvijas valsts meži”), die für Rodungsarbeiten zuständig ist, und das lettische Rundfunk- und Fernsehzentrum, das technologische Lösungen für die Überwachung der Grenze entwickelt.
Der Fortschritt des Projekts wird von einem Überwachungsausschuss beobachtet, dem Vertreter verschiedener Ministerien, Sicherheitsbehörden und der Nationalen Streitkräfte angehören.
Die VNĪ wurde 1996 gegründet und befindet sich vollständig im Besitz des lettischen Staates. Die Kapitalanteile werden vom Finanzministerium verwaltet.
Unser QUIZ zum Thema LETTLAND