Aktuelle Befragung mit Tragweite
Lettlands Öffentlichkeit gespalten wegen Aufruf zu Olympia-Boykott, falls Russen antreten
Schwierige Frage: Das Lettische Olympische Komitee (LOK) hat noch nicht entschieden, ob einheimische Athleten bei den Spielen im Sommer in Paris starten dürfen, falls Athleten aus Russland und Weißrussland antreten sollten.
Laut einer aktuellen Umfrage wird die Bevölkerung dem Komitee keine allzu große Entscheidungshilfe sein. Denn die Letten, so scheint es nach Datenlage, sind derzeit für keine der beiden Optionen in absolut breiter Mehrheit zu haben. Wenngleich: Eine Präferenz konnte schon festgestellt werden.
Die repräsentative Umfrage fand zwischen dem 2. und dem 11. Januar 2024 statt. Teilgenommen haben über 1.000 Personen im Alter von 18 bis 74 Jahren, die mindestens einmal pro Woche das Internet nutzen.
Die zu bejahende oder zu verneinende Aussage der Erhebung lautete: „Lettische Sportler sollten an den Olympischen Spielen in Paris teilnehmen, wenn auch Sportler aus Russland und Weißrussland zu den Wettkämpfen antreten.“
Spannend wäre zu erfahren, wie lettische Athleten zu der Frage stehen
Das Ergebnis: 14 Prozent der Stichprobe stimmten der Aussage ganz und gar nicht zu, 12 Prozent stimmten eher nicht zu. Auf der anderen Seite stimmten 16 Prozent eher und 31 Prozent voll und ganz zu. 20 Prozent waren unentschieden, 7 Prozent enthielten sich.
Bei der abschließenden Bewertung möchte das Lettische Olympische Komitee nun die Position der Ukraine abwarten, die noch nicht bekannt ist. Hier gab und gibt es laut LSM.lv bisher unterschiedliche Auffassungen über die Teilnahme eigener Sportler an Olympia.
Und welch Wunder: Die größte Unterstützung für die Teilnahme lettischer Athleten an den Spielen in Paris wurde von Befragten geäußert, die russischer Abstammung sind. 51 Prozent dieser Gruppe stimmten voll und ganz zu, dass Lettland dabei sein soll.
Hintergrund: Die Olympischen Spiele in Paris finden vom 26. Juli bis zum 11. August 2024 statt. Daher möchte sich das lettische Komitee noch etwas Zeit für die Entscheidung gönnen. Spannend wäre zu erfahren, wie lettische Athleten zu dieser kniffligen Frage stehen.