Russisch-stämmiger Investor setzt glasklares Zeichen gegen Putin
Lettland: Rigas moderne Skyline – die „Z-Towers“ – wegen Ukraine-Krieg umbenannt
Was ist seit Russlands Angriff auf die Ukraine bloß aus dem anständigen Buchstaben Z geworden? Bekanntlich prangt er ja gut sichtbar auf russischen Panzern – ein Umstand, der das Z inzwischen international zu einem Kriegssymbol macht. Zum Schmuddelkind im ABC, verabscheut von den einen, gefeiert von den anderen.
Das zeigt sich nun auch im Stadtbild der lettischen Hauptstadt Riga, deren Skyline seit wenigen Jahren durch die sogenannten „Z-Towers“ geprägt wird. Hierbei handelt es sich um einen modernen Hochhauskomplex im Zentrum, erbaut links der Daugava (Düna), mit Blick auf die Altstadt.
Um namentlich und auch sonstwie nicht mehr missverständlich mit dem Krieg in der Ukraine assoziiert zu werden, haben die Eigentümer laut LSM.lv vor wenigen Tagen den Entschluss gefasst, die beiden Glastürme umzutaufen. „Zunda-Towers“ ist ab jetzt ihr neuer Name.
„Wir wollen unsere Solidarität mit der Ukraine betonen und uns von der zuletzt entstandenen Verbindung zwischen dem Z-Symbol und dem Namen des Bauprojekts klar distanzieren“, teilte der kaufmännische Direktor der Inhabergesellschaft mit.
Eigentlich geplant als luxuriöse Brücke reicher Russen zu den Märkten der EU
Die beißende Ironie der Geschichte: Einer der Hauptinvestoren der mehr als 250 Millionen Euro teuren 120-Meter-Türme ist der in Russland geborene Milliardär Yuri Shefler, dessen SPI Group in Lettland Wodka herstellt.
Laut Bericht soll das Bauprojekt auch darauf ausgerichtet gewesen sein, wohlhabenden Russinnen und Russen eine luxuriöse Basis in Riga zu bieten. Beispielsweise für einen unkomplizierteren Zugang zum Geschäft und Bankwesen der Europäischen Union.
Shefler, der die israelische und die britische Staatsbürgerschaft besitzt, machte zuletzt allerdings keinen Hehl aus seiner persönlichen Abneigung gegenüber Putin. Er habe den Standort Lettland auch aus Abscheu vor der politischen Situation in Russland gewählt, heißt es.
„Als Gründer der SPI Group habe ich die Produktion nach Lettland verlegt, als ich im Konflikt mit dem Putin-Regime gezwungen war, Russland zu verlassen. Ich kenne die Wahrheit über diesen Mann“, betont Shefler.
Ferner behauptet er von sich, „all die Jahre unermüdlich gegen das Regime dieses Tyrannen“ gekämpft zu haben. Damit ist doppelt klar, dass das alleinige Z im Namen seiner Türme keine Zukunft mehr hatte. Zusätzlich wird sich Shefler wohl auch noch ein paar neue Mieter suchen müssen.
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