Wohl kein bewusst aggressiver Schritt
Russische Militär-Drohne stürzt über Lettland ab – Ermittlungen laufen
Am Samstag ist eine russische unbemannte Drohne in der lettischen Gemeinde Rēzekne abgestürzt. Dies gab die Abteilung für militärische Öffentlichkeitsarbeit des lettischen Verteidigungsministeriums bekannt.
Die Ermittlungen zu den Umständen des Vorfalls dauern noch an. Nach ersten Angaben handelte es sich um eine militärische Drohne, die von Weißrussland aus in den lettischen Luftraum eingedrungen war.
Der Absturz wurde sowohl den lettischen Regierungsvertretern als auch der NATO und den Strafverfolgungsbehörden gemeldet. Die Nationalen Streitkräfte Lettlands (NBS) überwachten die Drohne und identifizierten die Absturzstelle.
Generalleutnant Leonīds Kalniņš, Kommandeur der NBS, gab bekannt, dass die Drohne frühmorgens in den lettischen Luftraum eindrang. Erste Erkenntnisse deuten darauf hin, dass das Flugobjekt keine aggressiven Ziele verfolgte.
Verstärkung der Grenzsicherheit
Verteidigungsminister Andris Sprūds betonte, dass die Situation die Notwendigkeit unterstreicht, Lettlands Ostgrenze zu stärken. Auch die Entwicklung von Luftverteidigungsfähigkeiten und elektronischer Kriegsführung müsse fortgesetzt werden.
Lettland hat angesichts der russischen Invasion in der Ukraine seine Land-, Luft- und Seegrenzen verstärkt. Die nationalen Streitkräfte arbeiten zudem eng mit NATO-Verbündeten zusammen, um die Sicherheit in der Region zu gewährleisten.
Als politische Reaktion auf den Zwischenfall wurde für diesen Montag ein Vertreter der russischen Botschaft in das lettische Außenministerium einbestellt. Man werde wachsam bleiben und zusammen mit der NATO und der EU mögliche Schritte abwägen, hieß es hier.
Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich am selben Tag in Rumänien, wie LSM.lv berichtet. In Lettland hat man sich offensichtlich entschieden, besonnen, aber bestimmt zu reagieren. Andererseits: Putin wird es eh wurscht sein.