Konsequente Kehrtwende
Lettland übererfüllt 2 %-Ziel der NATO bei Verteidigungsausgaben deutlich
Die Verabschiedung des lettischen Haushalts für 2023 diese Woche ergab, dass der Wehretat bei 2,25 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) liegen wird – und damit deutlich über dem von der NATO ausgegebenen 2 Prozent-Ziel.
Zudem wurde bekannt: 2024 wird der Wert in Lettland auf 2,4 Prozent und im Jahr 2025 auf 2,5 Prozent ansteigen. Dies ist Teil eines längerfristigen Haushaltsrahmens, der in der Gesetzgebung verankert ist.
Nach Angaben des lettischen Verteidigungsministeriums werden allein 2023 rund 165 Millionen Euro mehr für die Landesverteidigung ausgegeben als noch 2022. Als konkretes Ziel ist die Stärkung der nationalen Verteidigungskapazitäten ausgerufen.
Das beinhaltet die Verbesserung der Kampffähigkeiten der nationalen Streitkräfte durch die Entwicklung einer Luftabwehr mittlerer Reichweite. Auch die Anschaffung von Küstenschutz- und Langstreckenraketenartilleriesystemen ist fest vorgesehen.
Hinzu kommt die Wiedereinführung der Wehrpflicht. Alles gegen Russland, könnte die Parole lauten. Mit dem Wert von 2,25 Prozent des BIP setze Lettland seine rasche Kehrtwende bei den Verteidigungsausgaben fort, schreibt LSM.lv in einem Beitrag.
Noch im Jahr 2014 gab Lettland weniger als 1 Prozent für die Verteidigung aus. Der Krieg in der Ukraine hat den Hebel nun vollends umgeworfen. Derzeit gehören Lettland und die beiden anderen baltischen Staaten gemessen am BIP zu den größten Ausgabenländern der NATO.