Aus für Weißrussland
Lettland wird alleiniger Ausrichter der Eishockey-Weltmeisterschaft 2021
Jetzt ist es raus: Lettland wird in diesem Frühjahr alleiniger Gastgeber der Eishockey-Weltmeisterschaft – was zugleich das Aus für den ursprünglich eingeplanten Co-Ausrichter Weißrussland bedeutet. Das gab der Internationale Eishockeyverband IIHF zu Beginn dieser Woche in einer Mitteilung bekannt.
Im Wortlaut heißt es darin: „Wir haben beschlossen, Lettland als alleinigen Gastgeber für die 2021 IIHF Eishockey-Weltmeisterschaft zu bestätigen, verbunden mit der Entscheidung, das Turnier aus Weißrussland zurückzuziehen.“
Interessanterweise begründete der Verbandsrat seine Entscheidung ausschließlich mit den „anhaltenden Herausforderungen durch die Corona-Pandemie“ und einem diffusen Verweis auf technische Gründe.
Keine Erwähnung fand hingegen die anhaltend gewaltsame Unterdrückung der weißrussischen Demokratiebewegung durch das Regime des Präsidenten Alexander Lukaschenko, der 2020 nach mutmaßlich massiven Wahlmanipulationen im Amt bestätigt worden ist.
Corona sticht also Willkürherrschaft, was einmal mehr die Frage aufwirft, weshalb sich große Sportverbände immer wieder schwertun, ihre Entscheidungen nachvollziehbar bzw. auf Augenhöhe mit dem geltenden Sachstand zu kommunizieren – und nicht an der Realität vorbei.
Wie dem auch sei: Aus virologischer Sicht reicht der Verweis auf Corona im Moment natürlich vollkommen aus, um das Turnier an nur einem Standort stattfinden zu lassen.
Und das wird nun also die lettische Hauptstadt Riga sein, auf die eine logistische Herausforderung wartet. Schließlich gilt es, 16 Teams aus der ganzen Welt einen sicheren Turnierverlauf zu gewähren.
Beim IIHF zeigt man sich zuversichtlich: „Angesichts der anhaltenden Ungewissheit über internationale Reisebeschränkungen sind wir der Meinung, dass der Verbleib aller Mannschaften in Riga im gesamten Turnierverlauf der sicherste Weg ist, die Veranstaltung durchzuführen.“
Hauptaustragungsort wird die bis Ende März fertiggestellte Riga-Arena sein, flankiert durch das Olympische Sportzentrum als zweiten Austragungsort und den Daugava Ice Rink als Trainingsarena.
Alle 16 Teams sollen in einem Hotel untergebracht werden, um die „Bubble“ möglichst sicher bzw. dicht zu halten. Da Reisen von und nach Weißrussland nun wegfallen, sollten die Chancen dafür definitiv gestiegen sein.
Da es bis zum Turnierbeginn aber noch eine Weile hin ist, haben die Organisatoren sogar noch die Hoffnung, die Spiele vor gut gefüllten Rängen stattfinden zulassen. Vorausgesetzt, die Corona-Situation ließe es zu, wie der IIHF mitteilte.
Ursprünglich sollte die Eishockey-WM vom 21. Mai bis zum 6. Juni stattfinden. Aktuell gibt es aber „keine Updates bezüglich des Spielplans“, lässt man die wohl wichtigste Frage der Fans beim IIHF bis auf Weiteres unbeantwortet. LSM.lv berichtete.
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